Experten überwachen weiterhin die Gefahr eines Ausbruchs der Vogelgrippe in Europa
Bei einem Treffen am 25. August in Brüssel haben Wissenschaftler und Veterinäre erklärt, es sei derzeit unmöglich vorherzusagen, ob sich die Vogelgrippe wahrscheinlich von Asien nach Europa ausbreiten werde, und falls ja in welchem Maße. Da Zugvögel die Krankheit möglicherweise in die EU-Länder bringen könnten, überprüfen die Regierungen derzeit ihre Notfallpläne für den Fall eines Ausbruchs. In den Niederlanden ist bis auf weiteres die Freilandhaltung von Geflügel untersagt. "Wir möchten selbstverständlich unser Möglichstes tun, um die Ausbreitung dieser furchtbaren Epidemie in der EU zu verhindern. Wir werden die Situation weiterhin genau im Auge behalten um sicherzustellen, dass die geeignetsten Maßnahmen zur Risikoreduzierung getroffen werden", erklärte Markos Kyprianou, Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz. Eine besondere Gefahr der Vogelgrippe liegt in der Möglichkeit, dass das Virus mutieren und sich auf andere Tiere und auf Menschen ausbreiten könnte. In Südostasien sind seit dem letzten Ausbruch bereits 50 Menschen an der Vogelgrippe gestorben. Noch wurden keine Fälle der Übertragung von Mensch zu Mensch festgestellt. Wissenschaftler überwachen die Lage. Zum Vorbereitungs- und Reaktionsplan der EU zur Bekämpfung der Krankheit gehört u. a. die rechtzeitige Beschaffung eines ausreichenden Vorrats an Impfstoffen und antiviralen Medikamenten. Das wichtigste Ergebnis des Brüsseler Treffens betraf jedoch die Überwachung. Die Kommission forderte die Mitgliedstaaten auf, die Überwachung zu verstärken, und erklärte, sie werde die dazu notwendigen Finanzmittel zur Verfügung stellen. Zu den Überwachungsmaßnahmen sollten stichprobenartige Untersuchungen von Wasserzugvögeln entlang den Flugrouten gehören, aber auch Informationskampagnen für Landwirte. Darüber hinaus soll sichergestellt werden, dass die bestehenden Kontrollvorschriften an den Außengrenzen der EU eingehalten werden. Was die Forschung betrifft, so hat die EU bereits 6,5 Millionen Euro für mehrere Projekte zur Verfügung gestellt, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Vogelgrippe befassen. Dazu gehören die Entwicklung neuer Impfstoffe, Untersuchungen zur Übertragung der Krankheit in den Vogelpopulationen und auf den Menschen und verbesserte Diagnosemethoden. Mehrere Projekte, die neue Technologien zur Bekämpfung einer Grippepandemie in der menschlichen Bevölkerung entwickeln, werden ebenfalls gefördert.