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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Innovative deutsche Technologie mit Micro-Bubbles dem Krebs auf der Spur

Das deutsche Unternehmen Siemens Medical Solutions hat eine ganz neue Generation von Ultraschall-Kontrastmitteln, so genannte Micro-Bubbles, entwickelt, die die Jagd auf Tumore und Metastasen ermöglichen. Das neue Verfahren wird derzeit schon in einigen Kliniken in Europa vor ...

Das deutsche Unternehmen Siemens Medical Solutions hat eine ganz neue Generation von Ultraschall-Kontrastmitteln, so genannte Micro-Bubbles, entwickelt, die die Jagd auf Tumore und Metastasen ermöglichen. Das neue Verfahren wird derzeit schon in einigen Kliniken in Europa vor allem bei der Lebertumordiagnostik eingesetzt. Weitere medizinische Anwendungsgebiete sind noch in der Erforschung. Bubbles sind mikroskopisch kleine Gasbläschen, etwa zehnmal kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haares, die dem Patienten über die Vene injiziert werden, und sich in charakteristischen Mustern an besonders verdächtigen Stellen anreichern. Das Kontrastmittel kann sogar Bereiche sichtbar machen, die zuvor nicht entdeckt wurden. Mithilfe einer von Siemens eigens dafür entwickelten neuen Ultraschalltechnologie, dem so genannten Pulssequenzverfahren (Cadence Contrast-Pulse-Sequence - CPS), kann der Arzt diese Anreicherung der Bläschen sicher und schnell erkennen, was Voraussetzung für eine gute Diagnose ist. Kontrastmittel in der Ultraschallbildgebung werden bei klinischen Untersuchungen immer wichtiger, da mit ihrer Hilfe auch kleinere Metastasen besser erkannt sowie gut- und bösartige Tumore differenziert werden können, was mit herkömmlichen Ultraschallverfahren nicht möglich ist. Das Problem lag unter anderem darin, dass die vorhandenen Verfahren Kontrastmittelsignale nicht von Gewebesignalen unterscheiden konnten. Anders als die von Kontrastmitteln der ersten Generation verwendeten Mikrobläschen, die nach dem ersten Kontakt mit den Schallwellen zerplatzt sind und dadurch nur ein einmaliges Bild lieferten, bleiben diese Mikrobläschen bei den neuen Verfahren mit niedriger Schallleistung bis zu etwa 15 Minuten im Kreislauf des Patienten. Damit erkennt der Arzt anhand bestimmter Durchblutungsmuster des Tumors gut- und bösartiges Gewebe sehr zuverlässig. Auf dem Bildschirm ist mit Kontrastmittel gefülltes Lebergewebe zum Beispiel hell zu erkennen, Metastasen sind sehr viel dunkler. Professor Dr. Christoph Dietrich, Chefarzt der Inneren Medizin am Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim, arbeitet seit einigen Jahren mit dieser Methode. "Dieses neue Ultraschallverfahren mithilfe von Mikrobläschen ist eine sichere und schnelle Methode, um Lebertumoren zu diagnostizieren", kommentierte Dietrich. "Diese so genannten Echosignalverstärker bestehen aus Luft- oder Gasbläschen, die in verschiedenen Hüllsubstanzen eingeschlossen sind. Diese Mikrobläschen stellen einen starken Reflektor für den Ultraschall dar. Die Substanzen verbleiben nur wenige Minuten in der Blutbahn und werden durch die Lunge ausgeatmet. Durch die Verbesserungen der Ultraschallgeräte kann diese Technologie heute eingesetzt werden und aufwendigere, teure und zum Teil überflüssige Bildgebungsverfahren sinnvoll reduzieren. Dies gilt insbesondere für die Differenzierung von gut- und bösartigen Lebertumoren."

Länder

Deutschland

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