Europäische Wissenschaftler unter den Balzan-Preisträgern 2005
Wissenschaftler aus dem Vereinigten Königreich und Deutschland sind unter den vier Trägern der Balzan-Preise 2005, die für herausragende Beiträge zu den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie zur Kunst vergeben werden. Jeder Preis ist mit 1 Million Schweizer Franken (650.000 Euro) dotiert. Unter den Gewinnern in diesem Jahr ist Professor Lothar Ledderose vom Kunsthistorischen Institut der Universität Heidelberg, Deutschland, der für seine Arbeiten zur Geschichte der chinesischen und japanischen Kunst geehrt wird. Des Weiteren wird Professor Peter Hall von der Barlett School of Planning am University College London, VK, ausgezeichnet. Professor Halls Untersuchungen zur Sozial- und Kulturgeschichte von Städten seit Anfang des 16. Jahrhunderts wurden vom Balzan-Preisverleihungskomitee als "außergewöhnlicher Beitrag zur Ideengeschichte der Stadtplanung" gewürdigt. Im Bereich der Populationsbiologie wurde ein Preis an das Forscherehepaar Dr. Rosemary und Professor Peter Grant aus dem Vereinigten Königreich verliehen, die an der Princeton University tätig sind. Das Preisverleihungskomitee begründete seine Entscheidung für die Preisvergabe damit, dass es die bemerkenswerten Langzeit-Studien des Ehepaars über die Evolution der Finken auf den Galapagos-Inseln würdigen wolle. "Die Arbeiten der beiden Wissenschaftler haben Forschungsbereiche wie die Populationsbiologie, Evolution und Ökologie entscheidend beeinflusst. Ihre Studien gelten als die bedeutendsten auf dem Gebiet, das sie mehr als dreißig Jahre lang erforscht haben", so das Komitee. Die Internationale Balzan Stiftung wurde 1956 von Angela Lina Balzan im Gedenken an ihren Vater Eugenio Balzan gegründet. Seit 1961 wurden 104 Wissenschaftler, Akademiker, Künstler und Institutionen mit dem Balzan-Preis ausgezeichnet. Die Preisträger müssen die Hälfte der Preissumme Nachwuchswissenschaftlern für Forschungsprojekte zur Verfügung stellen.