Reding begrüßt Einführung der Robotik-Technologieplattform
Die für die Informationsgesellschaft und Medien zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding hat die Einführung einer europäischen Technologieplattform zu Robotik begrüßt und sagte, die Industrie müsse mehr tun, um die potenziellen Dienstleistungen und Funktionen hervorzuheben, die neue Roboteranwendungen bieten. Die Europäische Robotik-Plattform (EUROP) wurde am 7. Oktober in Brüssel ins Leben gerufen. Sie bringt sowohl große als auch kleine Unternehmen aus verschiedenen Sektoren - Fertigung, Konsumgüter, Dienstleistungen, Sicherheit und Raumfahrt - mit dem Ziel zusammen, gemeinsam eine strategische Forschungsagenda für den Sektor zu definieren. "Ich begrüße diese Initiative und insbesondere die Verpflichtung der Industrie, gemeinsam in die Forschung zu investieren und Neuerungen in einem Bereich einzuführen, der von entscheidender Bedeutung für die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit vieler Fertigungs- und Dienstleistungssektoren in Europa ist", sagte Kommissarin Reding. Die Verwendung von Robotern hat sich seit ihrer ersten Einführung in der Automobilindustrie und sonstigen Produktionsindustrien in den 1960er Jahren drastisch erhöht und heute führen sie zahlreiche Aufgaben durch, von der Erforschung des Mars und der Tiefsee bis hin zur Bereitstellung interaktiver Unterhaltung für Kinder. "Diese Veränderungen werden durch den Fortschritt von Technologien wie Sensorik, Kognition und Kontrolle ermöglicht", so Reding, die die Entwicklung als "heute technologisch faszinierend, aber [eine] wirtschaftliche und gesellschaftliche Notwendigkeit für morgen" beschrieb. Die Kommissarin argumentierte, dass Roboter das Potenzial haben, intelligente Aufgaben im Dienste der Menschen durchzuführen, anstatt Menschen zu ersetzen, beispielsweise durch die Bereitstellung von Unterstützung für Chirurgen, Hilfe für ältere oder behinderte Menschen und die Überwachung der Sicherheit von Grenzen und öffentlichen Infrastrukturen. "Ich bin überzeugt, dass solche Roboter, die verschiedene Formen haben, unter den richtigen Bedingungen in viele unserer täglichen Aktivitäten eindringen werden, genauso wie Mobiltelefone und Computer dies heute tun. Aber damit dies geschieht, müssen wir die neuen Dienstleistungen und Funktionen, die diese Roboter bringen werden, viel sichtbarer machen", sagte Reding. In Europa gibt es immer noch keinen gemeinsamen Ansatz im Robotiksektor und die Industrie muss die Regierungen noch von der Wichtigkeit angemessener Finanzierungsmittel für Forschung und Innovation überzeugen. "Es ist jetzt an der Zeit zu handeln, bevor die Finanzielle Vorausschau der Union für die kommenden Jahre angenommen wird", so Reding. Die Kommissarin sagte, die Technologieplattform habe durch das Zusammenbringen industrieller Akteure aller Größen und aus vielen verschiedenen Sektoren eine klare Botschaft an die politischen Entscheidungsträger gerichtet, dass sie ebenfalls mehr tun müssen, um Forschung und Innovation in diesem Bereich zu unterstützen. "Wir sind gewillt, Unterstützung und Beratung zu bieten, aber Sie müssen die Arbeit tun und die Robotik-Plattform zu einem Erfolg werden lassen", betonte sie. Reding äußerte die Hoffnung, dass die EUROP-Technologieplattform dazu beitragen werde, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu den Großunternehmen von morgen zu machen. Reding weiter: "Dies ist eine Herausforderung für unsere Forscher, die Knotenpunkte zwischen Forschung in natürlichen und künstlichen Systemen weiter zu erforschen. Aber es ist auch eine Herausforderung für unsere Industrie." "Europa hat sehr starke Markennamen, aber die Unternehmen außerhalb Europas passen ihre Geschäftsmodelle häufig schneller an neue Marktdynamiken an. [...] Dass Sie, die Unternehmensleiter in den jeweiligen Sektoren, Ihre Anstrengungen um eine gemeinsame Strategie bündeln, ist ein sehr positives Zeichen. Ich fordere Sie auf, weiter zu gehen und jetzt die einzigartige Gelegenheit zu ergreifen, gemeinsam die strategische Forschungsagenda zu entwickeln, die zu Innovation und besseren Arbeitsplätzen in Europa führen wird", so Kommissarin Reding abschließend.