Wissenschaftler untersuchen Ausbruch der Vogelgrippe in Europa
Europäische Wissenschaftler halten sich zurzeit in der Türkei, in Rumänien und Bulgarien auf, um die Situation der Vogelgrippe in diesen Ländern einzuschätzen, nachdem das Virus in der Türkei und Rumänien aufgetaucht ist. Ein britisches Labor hat bestätigt, dass es sich beim in Ceamurlia de Jos, Rumänien, aufgetauchten Stamm der Vogelgrippe um den H5N1-Stamm handelt, der mit über 60 Todesfällen in Asien in Verbindung gebracht wird. Der gleiche Stamm ist im Nordwesten der Türkei aufgetaucht, und es werden zurzeit Tests durchgeführt, um festzustellen, ob das Virus für den Tod einer Gruppe von Schwänen, die 30 km entfernt von Ceamurlia de Jos gefunden wurden, verantwortlich ist. Die Europäische Kommission sucht weitere Experten, die in betroffene Gebiete reisen können, um die Situation zu überwachen. Sie hat die Mitgliedstaaten gebeten, verfügbare Experten vorzuschlagen. Am 14. Oktober haben die EU-Mitgliedstaaten von der Kommission vorgeschlagene verstärkte Maßnahmen zur Reduzierung des Risikos eines Ausbruchs der Vogelgrippe auf Geflügelfarmen in der EU einstimmig unterstützt. Die Vereinbarung konzentriert sich auf die Verbesserung von Biosicherheitsmaßnahmen auf Höfen und die Einführung von Frühwarnsystemen in stark gefährdeten Gebieten wie Feuchtgebieten und Höfen entlang der Routen von Zugvögeln. Zahlreiche Wissenschaftler in der EU sind nun der Ansicht, dass ein Auftreten der Vogelgrippe in den EU-Mitgliedstaaten nicht mehr abzuwenden ist. Die wahre Gefahr besteht jedoch darin, dass das Virus in eine Form mutiert, die von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Von einigen solchen Vorkommen wurde bereits berichtet, bisher handelte es sich jedoch um vereinzelte Fälle. Am meisten Sorge bereitet die Gefahr, dass die Vogelgrippe Gene mit einem menschlichen Grippevirus austauschen könnte, wenn ein Mensch gleichzeitig mit beiden Viren infiziert ist. Je häufiger diese doppelte Infektion vorkommt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein neues Virus entsteht, das von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Dies könnte gemäß Expertenmeinung zu zwei Millionen bis 50 Millionen Todesfällen weltweit führen. Länder in der ganzen Welt horten derzeit antivirale Medikamente, die bei der Symptombegrenzung helfen und die Möglichkeit einer weiteren Ausbreitung der Krankheit reduzieren sollen.
Länder
Bulgarien, Rumänien, Türkei