Innovativer Ansatz unterstützt Unternehmen bei EU-konformer Lebensmitteletikettierung

Laut einer EU-Verordnung vom Dezember 2016 müssen Lebensmittelhersteller auf der Verpackung Nährwertangaben aufführen, was für KMU jedoch aufwändig und teuer ist.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen

Viele Lebensmittelunternehmen sind sich der Verpflichtung bewusst, dass Produktverpackungen mit Verbraucherinformationen (Nährwertkennzeichnung) zu versehen sind. Für KMU , die weniger als 1 000 Einheiten pro Jahr produzieren, ist die Verordnung jedoch kaum relevant. Einige Lebensmittelunternehmen, insbesondere KMU, haben zudem nicht die Kapazitäten, bei allen Produkten chemische Nährstoffanalysen durchzuführen, da dies teuer ist und wegen geringer Stückzahlen, Änderungen der Formulierung oder Produktionsfehlern falsche Ergebnisse liefern kann. Probleme bei der Berechnung des Nährwerts Die meisten Lebensmittelhersteller berechnen den Nährstoffgehalt anhand der Inhaltsstoffe und nutzen dazu verschiedene Informationsquellen. Diese Berechnung ist allerdings nicht ganz einfach. Noch immer nutzen Hersteller verschiedene Formeln, Daten über die Zusammensetzung von Lebensmitteln sowie Umrechnungsfaktoren, und auch die Software- und Publikationsformate variieren. Die Ergebnisse sind sehr uneinheitlich, tragen zur Verwirrung der Verbraucher bei und können nach EU-Recht sogar strafrechtliche Folgen für die Unternehmen haben. Das EU-finanzierte Projekt NASCENT sollte daher Softwareprogramme zur Nährwertberechnung und Serviceleistungen für Lebensmittelhersteller (u. a. KMU) entwickeln und erweitern. „Daten aus Irland und dem Vereinigten Königreich zeigen, dass KMU durchschnittlich zehn Produkte auszeichnen müssen, was auf einen enormen potenziellen Markt in der EU und assoziierten Ländern hindeutet“, sagt Projektkoordinator Paul Finglas. „Inwieweit sich das derzeitige erfolgreiche Geschäftsmodell auf diese Länder erweitern lässt, hängt jedoch davon ab, wie man es schafft, Ansätze zu harmonisieren, Softwaretools zu verbessern, Anforderungen zu ermitteln und Netzwerke für die Entwicklung und Umsetzung zu generieren.“ Softwareprogramme ermitteln Nährstoffgehalt NASCENT suchte nach Möglichkeiten, einen internetbasierten Ernährungsinformationsdienst auch auf Belgien, die Schweiz, die Tschechische Republik, Deutschland, Italien und die Niederlande zu erweitern. Der Service würde eine breitere Zulassung von Softwareprogrammen zur Nährwertberechnung und maßgeschneiderte Unterstützung für Lebensmittel-KMU bieten und geht dabei über viele bisherige automatisierte Dienste hinaus, die kaum transparent oder verbindlich sind. Das Projekt untersuchte, unterstützt durch den Projektkoordinator EuroFIR AISBL und andere europäische Standardisierungsorganisationen für Lebensmittelinformationen, auch Möglichkeiten zur Entwicklung eines Zertifizierungssystems für diese Softwareprogramme. Schließlich erstellte das Projektteam Online-Inhalte für entsprechende Schulungsmodule und die Selbsteinschätzung im Umgang mit der Software. Ziel ist die Unterstützung von Anwendern aus verschiedenen Marktsegmenten, u. a. kleine und mittlere Lebensmittelhersteller und die Hotel-, Restaurant- und Gastronomiebranche, obwohl dort noch keine Auszeichnungspflicht besteht. NASCENT bietet Endnutzern mit begrenzten Ressourcen und technischem Know-how, für die die Einhaltung schnell veränderlicher Vorgaben erfolgsrelevant ist, eine Reihe von Vorteilen. „Für Lebensmittelhersteller wird es einfacher und sicherer, Nährwerte für die Etikettierung zu berechnen, sowohl was die Notwendigkeit der Auszeichnungspflicht angeht als auch die Richtigkeit der Angaben“, erklärt Finglas. „Vom Gesetzgeber her sind sie für die Richtigkeit der Informationen auf den Etiketten verantwortlich, unabhängig davon, ob sie diese selbst ermittelt haben oder ihre Bedeutung verstehen.“ „Die Softwareanbieter gewährleisten die Richtigkeit der Angaben auf dem Produkt entsprechend dem Gold-Standard“, ergänzt er. „Damit würden beiden Sektoren – Technologie wie auch Fertigung – angemessene maßgeschneiderte Schulungen zur Verfügung gestellt.“ Finglas schlussfolgert: „Die Verbraucher erhalten auf Lebensmittelverpackungen genaue Inhaltsangaben und können so fundierte Ernährungsentscheidungen treffen.“

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Nutritional labelling software and claims: service, training and innovation offering to SMEs and industry in Europe

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