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Improving European aquaculture by advancing selective breeding to the next level for the six main finfish species

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Die nächste Stufe in der europäischen Flossenfischzucht

Es gibt aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung dringenden Bedarf zur Verbesserung der Aquakulturproduktion. Die multidisziplinäre Initiative FISHBOOST (Improving European aquaculture by advancing selective breeding to the next level for the six main finfish species) schlug vor, die europäische Aquakulturproduktion durch optimierte Zuchtprogramme zu verbessern.

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Zuchtprogramme für die wichtigsten europäischen Flossenfischarten variieren hinsichtlich Größe, Struktur und technologischem Stand. Die Tendenz geht in Richtung genetischer Verbesserung gezüchteter Flossenfische, um Effizienz und Profit in der Aquakultur zu steigern. Das EU-finanzierte Projekt FISHBOOST, eine Forschungsmaßnahme in Zusammenarbeit mit der Industrie, berücksichtigte die Hauptbestandteile von Zuchtprogrammen für Atlantischen Lachs, gemeinen Karpfen, Europäischen Seebarsch, Goldbrasse, Regenbogenforelle und Steinbutt. FISHBOOST führte führende Wissenschaftler von 14 Institutionen und elf Unternehmen zusammen. Dr. Anna Sonesson, Projektkoordinatorin und leitende Wissenschaftlerin bei Nofima, erklärt: „das oberste Ziel von FISHBOOST war die Verbesserung der Effizienz und Profitabilität der europäischen Aquakultur, indem über gemeinsame Forschung mit der Industrie die selektive Zucht für jede der sechs wichtigen Flossenfischarten auf die nächste Stufe gebracht wird.“ Innovative Instrumente zur Fischzucht In der kommerziellen Aquakultur haben Erkrankungen, die durch Viren, Parasiten oder Bakterien verursacht werden, enorme wirtschaftliche Auswirkungen und führen zu Sterblichkeit oder verringerter Produktivität oder sie machen kostspielige Behandlungen erforderlich. Ferner wirken sich Krankheitsausbrüche negativ auf das Fischwohl aus, und sie bedrohen wild lebende Fischpopulationen, falls Meeres- und Süßwassermilieus betroffen sind. FISHBOOST untersuchte genomweite genetische Marker für Erkrankungen, indem die bis dato weltweit größte Genotypisierungsstudie für Aquakulturarten durch Sequenzierung durchgeführt wurde. Forscher stellten Einzelnukleotid-Polymorphismus-Marker und Genkopplungskarten her, und stellten Berechnungen zur Vererbbarkeit von Erkrankungen für gemeine Flossenfische an. Eine genetische Epidemiologiestudie zum Steinbutt demonstrierte, dass Variationen in der Krankheitsresistenz im Hinblick auf Toleranz, Resilienz und Infektiosität exprimiert werden können. Die Kartierung der genetischen Variation ermöglichte Wissenschaftlern die Auswahl von Arten mit verbesserter Krankheitsresistenz. Dadurch werden bestehende Aquakultur-Zuchtprogramme verbessert. Das Projekt validierte und implementierte zudem lipidbezogene Merkmale als Indikatoren für die Produktionseffizienz, zum Beispiel die Filetausbeute. Diese lipidbezogenen Merkmale dienen zur genetischen Verbesserung des Überlebens des gemeinen Karpfens im Winter. Die selektive Zucht für die Futtermittelentwicklung ermöglicht zudem die Auswahl von Fischen, die genetisch dazu in der Lage sind, sich an herausforderndes Futter anzupassen, das höhere Mengen mehrerer Futtermittelbestandteile aufweist. Unter Verwendung der FISHBOOST-Datensätze erhöhten genomische Methodiken die Fischauswahlgenauigkeit um bis zu 22 % gegenüber herkömmlichen Verfahren. Die spezifischen genomischen Auswahlmethoden für jede der sechs Arten bot zudem wirtschaftliche Vorteile. Im Rahmen von FISHBOOST wurde zudem die Software BASEPOP zur Auswahl von Exemplaren für neue Aquakultur-Zuchtprogramme entwickelt, während das Tool FISHBOOSTSEL den genetischen Fortschritt maximierte, indem verschiedenen Becken Paarungen zugewiesen wurden. Die Zukunft der selektiven Zucht Das Projekt verdeutlichte Interessengruppen und Fischzüchtern erfolgreich die Wichtigkeit und Nützlichkeit der selektiven Zucht, um eine nachhaltige Aquakultur zu erreichen. Durch neuartige Instrumente und Merkmale, die in das Zuchtziel integriert sind, hoben die Forscher hervor, dass die Ausschöpfung der Biologie und Genetik von Arten mit maximalen Zuchtpotential erforderlich ist. Die Verbesserung von Zuchtpraktiken, Anpassung von Methoden auf neue Standards und Einbindung neuer Merkmale ist der Weg der Zukunft für eine nachhaltige und profitable Aquakulturindustrie. Die FISHBOOST-Instrumente haben das Potential, das Fischwohl zu verbessern, indem Krankheitsausbrüche verringert werden, während eine höhere Produktivität zu reduzierten Preisen für Aquakulturprodukte führen könnte. Dr. Sonesson ist guter Hoffnung, dass „die Industrie die über FISHBOOST gewonnenen Erkenntnisse und Instrumente umsetzen wird, um die Aquakulturproduktion zu verbessern“.

Schlüsselbegriffe

FISHBOOST, Aquakulturindustrie, Fisch, selektive Zucht, Genomik, Krankheitsresistenz

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