ERA-NET-Projekt zur Förderung der Kooperation von Organisationen, die Forschungsmaßnahmen im Ostseeraum finanzieren
Laut einer neuen Veröffentlichung eines EU-finanzierten ERA-NET-Projekts wurden 2004 insgesamt 882 Forschungsprojekte im Ostseeraum von Anrainerländern durchgeführt. Es sei allerdings eine stärkere Zusammenarbeit zwischen nationalen Organisationen erforderlich, die Forschung in der Region finanzieren. An dem ERA-NET-Projekt BONUS sind die wichtigsten Forschungsfinanzierungseinrichtungen aus den acht an die Ostsee angrenzenden EU-Mitgliedstaaten (Dänemark, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Polen und Deutschland) sowie Russland beteiligt. Das Ziel besteht in der Förderung der Kooperation zwischen diesen Finanzierungseinrichtungen, und schließlich soll gemäß Artikel 169 des EG-Vertrags ein gemeinsames Forschungsprogramm eingerichtet werden. In der jüngsten Veröffentlichung des BONUS-Projekts wird die Forschung und Entwicklung (F&E) im Ostseeraum im Jahr 2004 behandelt. Laut dem Bericht wurden 71 Prozent der Projekte, die im vergangenen Jahr durchgeführt wurden, auf nationaler Ebene finanziert, 25 Prozent wurden von der EU gefördert und bei drei Prozent handelte es sich um Kooperationsprojekte nordischer Länder. Die Gesamtfinanzierung aus allen drei Quellen belief sich auf 52 Millionen Euro. Im Jahr 2004 wurden alle Umweltthemen in der Ostseeregion finanziell gefördert, wobei der größte Betrag (rund zehn Millionen Euro) in Projekte zur Förderung der nachhaltigen Nutzung lebender Ressourcen, wie Fischerei, geflossen ist. In Projekte zur Artenvielfalt und Eutrophierung - die Anreicherung eines Gewässers mit Nährstoffen - flossen rund acht Millionen Euro. Außerdem wurden u. a. folgende Themenbereiche untersucht: Klimawandel, Schadstoffe und Belastung sowie Küstenprobleme. Etwas über acht Millionen Euro flossen in Projekte, die nicht mit einem spezifischen Umweltproblem in Zusammenhang stehen, wie z. B. in die Grundlagenforschung. In dem Bericht wird zwar eingeräumt, dass in der Ostseeregion bereits Netzwerke zwischen Wissenschaftlern und Forschungsinstituten bestehen und einige internationale Verwaltungsabkommen in Kraft sind, weiter heißt es jedoch, dass immer noch ein Mangel an Kooperation zwischen nationalen Forschungsfinanzierungsorganisationen besteht. Um diese Zersplitterung zu überwinden, zielt das BONUS-Projekt auf die Schaffung der richtigen Bedingungen für ein gemeinsames Ostsee-Forschungsprogramm gemäß Artikel 169 des EG-Vertrags ab, an dem die acht EU-Mitgliedstaaten und die Russische Förderation beteiligt sind. Ein Rahmenentwurf für den "BONUS-169 Baltic Sea science plan" wurde bereits zwecks umfassender Konsultation veröffentlicht. Das vorgeschlagene gemeinsame Programm zielt auf eine "bessere Koordinierung der einzelstaatlich geförderten Forschung in der Region durch eine bessere Förderung, Planung, Finanzierung, Umsetzung und Veröffentlichung von Forschungsmaßnahmen im Ostseeraum ab". Das Programm umfasst acht Themen: Naturgewalten und Klimawandel, Eutrophierung, Nachhaltigkeit lebender Ressourcen, Artenvielfalt, Umweltverschmutzung und Gesundheit des Ökosystems, Soziologie und Ökowirtschaft, Synthese und Verbreitung sowie Management und Infrastruktur. Ein weiteres Ziel des Programms wird in der allgemeinen und beruflichen Ausbildung neuer Generationen junger Wissenschaftler und Ingenieure bestehen. BONUS ist eine ERA-NET-Initiative, die unter dem vorrangigen Themenbereich "Koordinierung der Forschungsmaßnahmen" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) mit 3,03 Millionen Euro finanziert und von der Akademie von Finnland koordiniert wird.
Länder
Deutschland, Dänemark, Estland, Finnland, Litauen, Lettland, Polen, Russland, Schweden