Reding begrüßt Einführung der Plattform für optische Technologien
Die EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, Viviane Reding, hat die Einführung einer europäischen Plattform für optische Technologien begrüßt und forderte die europäische optische Industrie auf, sich rasch weiter zu entwickeln, um die neuen Möglichkeiten, die der Sektor bietet, nutzen zu können. Industrie, Forschung und Politik wollen gemeinsam die optischen Technologien erforschen, die als eine der strategischen Schlüsselindustrien des 21. Jahrhunderts gelten. Mehr als 200 Experten aus 16 EU-Mitgliedstaaten und von 120 Firmen nahmen am 2. Dezember in Brüssel an der Gründungsveranstaltung der Plattform, der Photonics21, teil. In ihrer Rede verwies Reding auf die besondere Rolle der optischen Technologien in den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Zwar gilt zumeist die Miniaturisierung der Mikroelektronik als wichtigster Motor der IKT, doch auch die optischen Technologien haben einen bedeutenden Beitrag geleistet. Die Glasfaserkommunikation, so die Kommissarin, sei die unsichtbare Kraft hinter der immer schnelleren und billigeren Telekommunikation und dem Internet. Im Bereich Haushaltselektronik sei die optische Technologie die Schlüsseltechnologie in den CD- und DVD-Spielern. Sie habe uns große und flache Bildschirme für Computer und Fernsehen sowie Hochenergielaser gebracht. Letztere finden auch immer häufiger Verwendung in der Medizin, zum Beispiel in der Mikrochirurgie und der nicht invasiven Bildgebung. Reding erwähnte auch Entwicklungen wie flache und energieeffiziente Lichtquellen oder Sensorsysteme für Umwelt und Gesundheit, die alle Anwendungen der optischen Technologien seien. "Optische Technologien sind für Europa eine der wichtigsten Zukunftsbranchen. Ihr Potenzial kann nur durch internationale und europäische Zusammenarbeit voll ausgeschöpft werden", sagte Kommissarin Reding bei der offiziellen Eröffnung des Workshops "Photonics21". Die Plattform basiert auf dem Dokument "Photonics for the 21st century" aus dem Frühjahr 2005, das Vorschläge für einen koordinierten Aktionsplan der optischen Technologien auf europäischer Ebene enthält. Ziel dabei ist die Erforschung der nahezu grenzenlosen zukünftigen Anwendungsmöglichkeiten von Licht und die Realisierung des erwarteten Potenzials in Bezug auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohlstand. Aufgabe der Photonics21-Plattform ist es, durch eine gemeinsame Vision von Industrie und öffentlichem Sektor das für zukunftsorientierte und industrierelevante Forschung zu Komponenten, Systemen und Anwendungen der optischen Technologien notwendige Umfeld zu schaffen. Sie soll Europa auf eine Spitzenposition bei der Entwicklung und Anwendung von optischen Technologien in fünf Industriesektoren (Information und Kommunikation, Licht und Bildschirme, Produktion, Biowissenschaften und Sicherheit) sowie in Bildung und Ausbildung führen. Die strategische Forschungsagenda wird auch die Koordination der Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene umfassen. Die Europäische Kommission und die Beteiligten haben sich verpflichtet, eng zusammenzuarbeiten, damit das neue Siebte Rahmenprogramm (RP7) den optischen Technologien einen besonderen Stellenwert einräumt. Reding drängte darauf, dass sich Europa schnell bewegt, bevor andere die sich bietenden Gelegenheiten nutzen. Die Kommissarin unterstrich, dass die strategische Forschungsagenda bis März fertig gestellt sein muss, wenn sie noch Eingang in das RP7 finden soll. Sie erinnerte ihr Publikum auch daran, dass die Budgetzuweisungen für optische Technologien stark von der Qualität der strategischen Forschungsagenda und von den damit verbundenen Verpflichtungen der Industrie sowie von den erwarteten Auswirkungen abhängen.