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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Bakterielle Zahnfleischinfektion blockiert Prävention von Herzinfarkten durch Antibiotika

Forscher in Finnland haben herausgefunden, dass Patienten mit Periodontitis (schwere bakterielle Zahnfleischinfektion) nicht von einer Antibiotikabehandlung gegen Herzinfarkte profitieren. Dies ist das erste Mal, dass ein derartiger Zusammenhang festgestellt wurde. Die im Jo...

Forscher in Finnland haben herausgefunden, dass Patienten mit Periodontitis (schwere bakterielle Zahnfleischinfektion) nicht von einer Antibiotikabehandlung gegen Herzinfarkte profitieren. Dies ist das erste Mal, dass ein derartiger Zusammenhang festgestellt wurde. Die im Journal of Atherosclerosis veröffentlichten Ergebnisse fassen Forschungsarbeiten des Zahninstituts der Universität Helsinki und der Fachbereiche Kardiologie und Infektionskrankheiten im Bezirkskrankenhaus von Helsinki und Uusimaa zusammen. Die Forscher haben herausgefunden, dass eine langfristige Antibiotikabehandlung gegen Herzinfarkte nur bei Patienten ohne Periodontitis wirkt. Es scheint, dass Periodontitis eine derart chronische bakterielle Infektion ist, dass die Vorteile einer Antibiotikabehandlung verloren gehen. Während eines Beobachtungszeitraums von einem Jahr überlebten 79 Prozent der Patienten ohne Periodontitis, die einen Herzinfarkt erlitten hatten, das vollständige Jahr ohne einen Anfall. Diese Zahl sank auf 74 Prozent in der Gruppe, die ihre gesamten Zähne verloren hatte, und weiter auf 66 Prozent für Patienten mit Periodontitis. Bei Patienten unter 65 Jahren waren die Ergebnisse sogar noch beeindruckender: 90 Prozent der Herzinfarktpatienten überlebten ein volles Jahr ohne Anfall in der Gruppe ohne Periodontitis. Diese Zahl sank auf 64 Prozent in der Gruppe mit Periodontitis und weiter auf 50 Prozent für die Patienten ohne Zähne. Im Jahr 2000 wurde im Rahmen einer separaten Studie herausgefunden, dass 64 Prozent der finnischen Erwachsenen eine Form von Periodontitis haben, wobei bis zu 20 Prozent unter einer schweren Form der Infektion leiden. Diese Zahlen sind ungünstig im Vergleich zu einer Studie zu sri-lankischen Teearbeitern, die ergeben hat, dass rund zehn Prozent von ihnen ohne jegliche Mundhygiene unter schwerer Periodontitis mit schnellem Zahnverlust und 80 Prozent unter mäßigem Zahnverlust leiden. Die restlichen zehn Prozent leider überhaupt nicht unter Periodontitis.

Länder

Finnland