Fünf EU-Länder tragen zu neun Millionen Hektar mehr Biotech-Anbaufläche weltweit bei
Laut einem neuen Bericht haben fünf EU-Mitgliedstaaten - Spanien, Deutschland, Frankreich, Portugal und die Tschechische Republik - dazu beigetragen, dass 2005 die Anbaufläche für Biotech-Pflanzen weltweit um neun Millionen Hektar gestiegen ist. Der Bericht "Global status of commercialized biotech/GM crops 2005" wurde von Clive James erstellt, dem Vorsitzenden und Gründer des International Service for the Acquisition of Agri-biotech Applications (ISAAA), einer Organisation, die den eigenen Worten zufolge Bauern in Entwicklungsländern Zugang zu Biotech-Pflanzen geben möchte, um so zur Armutsbekämpfung beizutragen. "Seit der Kommerzialisierung der Biotech-Pflanzen im Jahr 1996", so der Bericht, "ist die Anbaufläche weltweit um mehr als das 50-Fache angestiegen - von 1,7 Millionen Hektar in sechs Ländern auf 90 Millionen Hektar in 21 Ländern im Jahr 2005." Die Anzahl der Bauern, die heute Biotech-Pflanzen anbauen, liegt bei 8,5 Millionen. Der Bericht weist darauf hin, dass im Jahr 2005 in der Tschechischen Republik zum ersten Mal Bt-Mais angebaut wurde, während Frankreich und Portugal den Anbau dieser genetisch veränderten Sorte nach einer Pause von vier bzw. fünf Jahren wieder aufgenommen haben. Laut Dr. James könnten diese Ergebnisse "einen wichtigen Trend in der EU ankündigen". Spanien ist das einzige Land in der EU, das 2005 mit mindestens 50.000 Hektar genetisch veränderter Pflanzen "Mega-Status" erreicht hat. Rumänien ist das einzige andere europäische Land in dieser Kategorie. "Bauern von den USA bis zum Iran und aus fünf EU-Ländern haben Vertrauen und Zuversicht in die Biotech-Pflanzen gezeigt, wie die beispiellose Übernahmerate dieser Pflanzen illustriert", erklärt Dr. James. "Die Tatsache, dass in immer mehr Ländern Biotech-Pflanzen angebaut werden, beweist auch, dass mit diesen Pflanzen ein bedeutender wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Nutzen verbunden ist." Mit 60 Prozent der Anbaufläche insgesamt sind herbizidtolerante Sojabohnen weltweit die am meisten angebaute genetisch veränderte Pflanze. Insbesondere weist der Bericht darauf hin, dass im Jahr 2005 der Iran den ersten genetisch veränderten Reis angebaut hat - das erste Land weltweit, das diesen Schritt gegangen ist. Dr. James sagt, er sei "vorsichtig optimistisch", dass der steigende Anbau der Biotech-Pflanzen in den ersten zehn Jahren seit ihrer Kommerzialisierung anhalten und in der Tat im zweiten Jahrzehnt noch zunehmen werde. "Die Anzahl der Länder und Bauern, die Biotech-Pflanzen anbauen, wird voraussichtlich steigen, insbesondere in Entwicklungsländern, während wahrscheinlich gleichzeitig Input- und Output-Eigenschaften der zweiten Generation auf den Markt kommen", erklärte er seinen Optimismus. Als weitere potenzielle Wachstumsfaktoren werden in dem Bericht die erwartete Einführung von genetisch verändertem Reis in China genannt sowie von mehr Biotech-Nahrungs- und Futtermitteln insgesamt und von neuen Biotech-Pflanzen für eine nachhaltigere und kostengünstigere Produktion von Biotech-Brennstoffen.
Länder
Tschechien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Portugal, Rumänien