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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Bürger fordern mehr Forschung

Das Projekt "Meeting of Minds" hat dem Europäischen Parlament am 23. Januar Bericht erstattet. Dieses einzigartige Projekt brachte 126 Menschen, die acht verschiedene Sprachen sprechen und aus neun europäischen Ländern stammen, zusammen. In dem von ihnen erstellten Bericht geh...

Das Projekt "Meeting of Minds" hat dem Europäischen Parlament am 23. Januar Bericht erstattet. Dieses einzigartige Projekt brachte 126 Menschen, die acht verschiedene Sprachen sprechen und aus neun europäischen Ländern stammen, zusammen. In dem von ihnen erstellten Bericht geht es um die Fortschritte in der Neurowissenschaft und darum, wie diese nach Meinung der Verfasser von der Politik reguliert werden sollten. Die 37 Empfehlungen des Berichts, bei dem es sich um die bisher umfassendste Konsultation der Öffentlichkeit zur Wissenschaft handeln soll, konzentrieren sich auf Gleichheit, Freiheit, Bildung und Forschung. Es werden Bedenken in Bezug auf die Art und Weise angemeldet, wie bestimmte Technologien verwendet werden könnten, um die Freiheit von Einzelpersonen einzuschränken. Beispielsweise beschloss die Gruppe, ein Verbot der Verwendung von Hirndarstellungen durch die Polizei vorzuschlagen, die sich den Verfassern zufolge so schnell entwickelt, dass der Datenschutz in Bezug auf Personen untergraben werden könnte. Sie haben außerdem vorgeschlagen, dass die Entwicklungen in der Neurowissenschaft ein vorrangiger Themenbereich des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der Europäischen Kommission sein sollten. Das niederländische MdEP Dorette Corbey hatte die Gelegenheit, den Prozess aus der Nähe zu beobachten: "Die Methode ist ziemlich nützlich. Es gibt häufig einen großen Unterschied zwischen der Meinung der Politiker und der öffentlichen Meinung. Die Einbeziehung der Bürger in die politische Entscheidungsfindung ist wichtig." Sie schlug weiter vor, dass der Forschungshaushalt der EU für die Weiterentwicklung der Technik verwendet werden könnte. Der Neurowissenschaftler Pierre Magistretti von der Universität Lausanne war überrascht von der Tiefgründigkeit der Empfehlungen: "Ich begrüße die Möglichkeit, einen Dialog mit der Öffentlichkeit einzuleiten. Ich bin außerdem sehr glücklich, dass die Hirngrundlagenforschung zu dem normalen Gehirn in die Empfehlungen aufgenommen wurde, und ich bin beeindruckt, dass die Delegierten diesen Punkt anerkannt haben, da es noch eine Menge Grundlegendes zu lernen gibt." Die Entscheidung zur Einleitung des Projekts ergab sich aus beträchtlichen Fortschritten in der Neurowissenschaft, die neue moralische Fragen aufgeworfen haben. Beispielsweise wurden Medikamente entwickelt, die Depressionen oder Hyperaktivität beseitigen oder sogar Intelligenz fördern können. Es wäre außerdem vorstellbar, kleine Kinder in Bezug auf ihre künftige Intelligenz oder die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Hirnstörungen zu screenen. Derartige Entwicklungen werfen Fragen in Bezug auf Normalität und Persönlichkeit auf, die nicht leicht zu lösen sind. Die König-Baudouin-Stiftung in Brüssel leitete das Projekt, an dem Partner aus jedem teilnehmenden Land beteiligt waren und für das Finanzierungsmittel aus dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) der Europäischen Kommission bereitgestellt wurden. Gerrit Rauws von der König-Baudouin-Stiftung sagte: "Die Zahl der Leute war kein Problem. Ich würde mich nicht davor scheuen, eine Veranstaltung für 5.000 niederländisch sprechende Belgier zu organisieren, ab die Sprache ist wirklich der hemmende Faktor." Daher kamen bei den Plenarsitzungen Kopfhörer und 48 Dolmetscher zum Einsatz, ganz ähnlich wie im Europäischen Parlament, wenn auch auf kleinerer Ebene. Das Projekt hatte beträchtliche Auswirkungen auf die Teilnehmer, wobei sich viele Delegierte brennend für ihre Erfahrungen interessierten. Dorette Corbey ist der Meinung, dass ähnliche Techniken verwendet werden könnten, um Themen wie neue und umstrittene Technologien, Biotechnologie, Ungleichheiten, Klimawandel und Energie, deren Ergebnisse für die Entscheidungsträger relevant sind, zu erörtern. Die 126 Mitglieder - jeweils 14 Personen aus Dänemark, Ungarn, Italien, Griechenland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Deutschland und dem Vereinigten Königreich - wurden auf eine intensive und komplexe Reise mit einer Reihe von Sitzungen geschickt, die in der abschließenden Plenardiskussion am 20. Januar gipfelte, die die Grundlage des Berichts bildete.

Länder

Belgien, Deutschland, Dänemark, Griechenland, Frankreich, Ungarn, Italien, Niederlande, Vereinigtes Königreich

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