Kommission: RP7 wird uns helfen, mit den Auswirkungen des Klimawandels fertig zu werden
Die Teilnehmer des internationalen Symposiums zu Forschungsherausforderungen in Zusammenhang mit dem Klimawandel vom 2. Februar h�rten jede Menge schlechte Nachrichten �ber die Realit�t des Klimawandels, aber auch Pl�ne f�r k�nftige Forschung, die dazu beitragen sollten, einige der aufgeworfenen Fragen anzugehen. Das Symposium begann mit einer Einf�hrung durch den EU-Kommissar f�r Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik, der schnell herausstellte: "Die j�ngsten Zahlen deuten darauf hin, dass 2005 das bisher w�rmste Jahr war, und es gab in st�rkerem Maáe extreme Ereignisse. Die �ffentlichkeit ist besorgt und will Antworten. In Mittel- und S�deuropa gab es viele �berschwemmungen. Wie k�nnen wir dies verhindern und minimieren? Im Jahr 2003 gab es in der EU eine Hitzewelle, die tausende von Todesopfern forderte. Sollten wir erwarten, dass dies der normale Sommer f�r uns sein wird?" Er stellte weiter heraus, dass die globale Erw�rmung nicht mehr eine M�glichkeit, sondern eine Sicherheit darstelle und dass sich die Forschung jetzt nicht nur auf die Minimierung der Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Umwelt konzentrieren werde, sondern auch darauf, M�glichkeiten zu untersuchen, um mit den Auswirkungen der globalen Erw�rmung fertig zu werden, wenn diese eintritt. "Ein Anstieg um drei Grad wird Auswirkungen auf die globale Gesellschaft haben. Wie k�nnen wir verantwortungsvolle Entscheidungen treffen? Wir werden unbeantwortete wissenschaftliche Fragen untersuchen und Anpassungsstrategien angehen. Die Erdbeobachtung wird unter dem RP7 fortgesetzt, um den Klimawandel fr�hzeitig zu erkennen. Wir m�ssen die unumkehrbaren Punkte finden, die die Menschheit kennen muss." Der Kommissar wies allerdings auch auf einige erfreulichere Tatsachen hin: "Das Montreal-Protokoll funktioniert - die Chloride sind r�ckl�ufig in der Atmosph�re und das Ozonloch sollte sich in den kommenden Jahrzehnten verkleinern. Kyoto ist der erste Schritt, aber es ist mehr erforderlich, um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen - aber die Erw�rmung ist unvermeidbar und wir m�ssen uns alle auf den Wandel vorbereiten. Das RP7 umfasst den Klimawandel und wir brauchen weitere Spitzenforschung auf EU- und internationaler Ebene." Abschlieáend sagte er: "Die Politik muss auf solider Wissenschaft basieren." Diese Bemerkung wurde sp�ter von dem Vorsitzenden, Professor Hartmut Grassl vom Max-Planck-Institut f�r Klimawandel, aufgegriffen, der hinzuf�gte: "Manchmal m�ssen wir nach Vorsorgeprinzipien handeln." Pierre Valette von der GD Forschung der Europäischen Kommission, sagte: "Der Kommissar hat immer auf Forschung im Bereich Klimawandel gedr�ngt, die zentral f�r die wirtschaftliche Planung ist, um die Unsicherheit zu minimieren. Die Forschung im Bereich Klimawandel liefert auáerdem andere Entwicklungen auf dem Gebiet der fortschrittlichen Technologie. "Es gibt keine wissenschaftliche Theorie f�r die Anpassung, aber wir brauchen eine f�r die wissenschaftliche und wirtschaftliche Planung. Der Klimawandel wird diese Forschung vorantreiben", sagte er. Prof. Grassl sagte: "Der Klimawandel ist jetzt f�r die meisten Menschen sichtbar. Klima ist die wichtigste Ressource. Pal�oklimatologie ist nicht genug - wir brauchen getestete Modelle. Ist das Toleranzfenster erreicht?" "Die Temperatur steigt alle zehn Jahre um 0,13 Grad an. Einige Forscher sind der Meinung, dies ist bereits �ber der Schwelle. Es gibt keine akkuraten Meer-/Land-/Atmosph�remodelle, die f�r die Zukunft getestet sind. Es mangelt an einer Methode, um �ber die n�chsten 50 oder 100 Jahre zu reden. Wird es ohne ein solches Modell m�glich sein, sich auf den k�nftigen Klimawandel vorzubereiten?" Der n�chste Redner, Jose Achach von der WMO, bezog sich auf das Projekt GEOSS (Global Earth Observing System of Systems - Globales �berwachungssystem f�r Erdbeobachtungssysteme), das darauf abzielt, genau das zu tun, was Prof. Grassl vorschl�gt: ein ganzheitliches Modell zu schaffen, das Messungen von Land, Meer und Luft aus ber�cksichtigt, um aussagekr�ftigere Modelle und genaue Prognosen in Bezug auf den Klimawandel zu liefern. Das Projekt ist sehr ehrgeizig und noch nicht umsetzbar, da Supercomputer einfach nicht leistungsf�hig genug sind, um die notwendigen Berechnungen anzustellen. Prof. Grassl verwies auf ein als A1B bekanntes aktuelles Klimamodell, das einen Blick auf das Jahr 2100 wirft. Dem Modell zufolge werden trockene Orte trockener und feuchte Gebiete feuchter. Dies w�rde zu betr�chtlichen Migrationen f�hren, wobei genaue Zahlen noch zu bestimmen sind. "Ein arktischer Polarsommer ohne Meereis ist m�glich. Die Forschung zeigt, dass die Eisdecke Gr�nlands in der Vergangenheit bei Temperaturen, die 1,5 Grad �ber dem Niveau vor der industriellen Revolution lagen, geschmolzen ist. Daher k�nnten wir bereits in Schwierigkeiten sein", erkl�rte Prof. Grassl. Elisabeth Lipiatou von der Europ�ischen Kommission stellte Bereiche heraus, die m�gliche Ziele f�r die RP7-Forschung sein k�nnen, einschlieálich der �berwachung des Kohlenstoffkreislaufes, Anpassungs- und Migrationsmaánahmen, Erdmodellierung auf globaler, regionaler und lokaler Ebene, Folgenabsch�tzungen und kritische Schwellen, Ver�nderungen in der atmosph�rischen Zusammensetzung und Naturkatastrophen. Sie stellte heraus, dass die Themen jetzt in Vorbereitung f�r das RP7-Arbeitsprogramm eingereicht werden sollten. Das Symposium erfolgte im Gedenken an Anver Ghazi, Referatsleiter f�r Globale Ver�nderungen bei der Europ�ischen Kommission, der letztes Jahr gestorben ist.