VK zieht Legalisierung der Spende von Eizellen für Klonforschungszwecke in Betracht
Die britische Human Fertilisation and Embryology Authority (HFEA) zieht eine Änderung ihrer Vorschriften in Erwägung, die es britischen Frauen erlauben würde, Eizellen für therapeutische Klonforschung zu spenden. Die aktuelle Gesetzgebung erlaubt lediglich Frauen, die sich einer In-vitro-Fertilisation (IVF) oder anderen gynäkologischen Behandlungen unterziehen, Eizellen für Forschungszwecke zu spenden. Ein Mangel an Eizellspenden behindert allerdings die embryonale Stammzellenforschung im VK und brachte die HFEA dazu, eine Änderung ihrer Richtlinien in Erwägung zu ziehen. Gegner dieser geplanten Gesetzesänderung führen allerdings an, dass zur Spende von Eizellen ein invasives Eingreifen notwendig ist, das zu möglichen Komplikationen führen kann, einschließlich Fruchtbarkeitsproblemen und - in seltenen Fällen - Nierenschaden mit Todesfolge. Laut Befürwortern der Gesetzesänderung sind derartige Spenden bereits erlaubt, um unfruchtbaren Frauen zu einer Schwangerschaft zu verhelfen. Daher sollte es Frauen auch erlaubt sein, diese Risiken zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung einzugehen, wenn sie dies wollen. Ainsley Newson, Dozent für Medizinethik an der Universität Bristol, sagte gegenüber The Times of London: "Solange die Frauen umfassend über diese [Risiken] aufgeklärt und nicht unter Druck gesetzt werden, sollten solche Spenden erlaubt werden." Alarmiert durch den Fall des koreanischen Klonexperten Woo Suk Hwang, der von Nachwuchsforscherinnen seines Teams gespendete Eizellen für seine mittlerweile in Verruf geratene Forschung benutzt hatte, möchte die HFEA Forscherinnen verbieten, Eizellen an ihre eigenen Laboratorien zu spenden. Allerdings soll es Forscherinnen möglich sein, Eizellen an andere Laboratorien zu spenden. Während in einigen Presseberichten zu lesen war, dass die HFEA die neuen Bestimmungen im Rahmen einer Tagung am 15. Februar endgültig beschließen werde, ließ ein Sprecher der Behörde verlauten, dass das Ergebnis der Diskussion noch nicht feststehe. "Als verantwortungsbewusste Regulierungsbehörde müssen wir uns intensiv mit diesem Thema beschäftigen", sagte er gegenüber der BBC.
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Vereinigtes Königreich