Potocnik fordert intensivere internationale Forschungszusammenarbeit - besonders zwischen Europa und den USA
Der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung, Janez Potocnik, forderte in einem Vortrag vor der American European Community Association am 7. März eine engere Zusammenarbeit mit den USA. In seinem Vortrag "Between cooperation and competition - science and research as a transatlantic bridge builder" ("Zwischen Kooperation und Wettbewerb - Wissenschaft und Forschung zum Aufbau von transatlantischen Verbindungen") sagte der EU-Kommissar, dass die Kommission daran "arbeitet, ein Rahmenprogramm für Forschung umzusetzen, das der ganzen Welt zugänglich und beiden Seiten nützlich ist. Selbstverständlich ist die Zusammenarbeit mit Ländern, die nicht der Europäischen Union angehören, von entscheidender Bedeutung für eine bessere Integration Europas." In dem jüngsten Bericht der Aho-Gruppe wird mehrmals erwähnt, dass Europa sich das US-Modell zum Beispiel nehmen sollte. Eine solche Veränderung würde amerikanische Forscher nach Europa führen und im Idealfall der Forschung und Entwicklung in Europa zu Gute kommen. "Welcher andere Bereich könnte besser zeigen, wie stark die beiden Wirtschaftsmächte der Welt voneinander abhängig sind, als Wissenschaft und Forschung", sagte er. Der Kommissar erwähnte den Erfolg des Projekts internationaler thermonuklearer Versuchsreaktor (ITER) als Beispiel für die Realisierung sehr umfangreicher Projekte durch internationale Zusammenarbeit. Er beschrieb ITER als "gigantisches Projekt, das sieben beteiligte Gruppen zusammenbringt, um durch die Entwicklung von Fusionsenergie eine zukünftige nachhaltige Energiequelle zu schaffen. ITER ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass allgemeine Herausforderungen eine derartige Größe haben, dass wir keine andere Wahl haben als zusammenzuarbeiten." "Zusammenarbeit beschleunigt den Weg von der Wissenschaft zur Innovation und von Wissen zu Lösungen in Bereichen wie Nano- und Biotechnologie, Umwelt, Klima und Cyber-Sicherheit. In all diesen Bereichen und vielen mehr teilen wir Informationen, Wissen, Verfahren und Sicherheit, " sagte er. Potocnik betonte, dass Visabeschränkungen in Europa für Gastforscher bald harmonisiert würden. Des Weiteren merkte er an, dass die jüngste "American Competitiveness Initiative", die am 2. Februar von Präsident George W. Bush bekannt gegeben wurde, eine Einwanderungspolitik vorschlägt, die die USA weiterhin befähigt, die besten und intelligentesten Wissenschaftler aus der ganzen Welt anzulocken, um mit den besten und intelligentesten amerikanischen Wissenschaftlern zusammenzuarbeiten. Der EU-Kommissar bemerkte, dass die beiden Handelspartner nicht immer die gleiche Meinung vertreten. "Denken Sie an die wissenschaftliche Dimension von Themen wie Umweltschutz oder Klimawandel, zu denen Europa und die USA jeweils eine andere Position in Hinblick auf wirtschaftlichen Fortschritt und Verbraucherschutz eingenommen haben. Denken Sie an den Zugang zum Weltraum und an die Entwicklung von Global Positioning Systems (GPS). Dies sind Fälle, in denen Wissenschaft und Politik zusammenarbeiten müssen. Aber sie sind auch Beispiele dafür, dass manchmal, wenn die Politik uns auseinanderführt, die Wissenschaft uns helfen kann, die notwendige gemeinsame Basis zu finden." Potocnik sagte zusammenfassend, dass die "Globalisierung sich natürlich nicht auf F&E beschränkt - sie bietet Unternehmen auch die Möglichkeit zu wachsen und wettbewerbsfähig zu bleiben, was schließlich Europa zu Gute kommen wird. Der Markt vieler Unternehmen ist weder der Binnenmarkt noch der europäische Markt, sondern die ganze Welt."
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