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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Kopierschutzsystem für Multimedia-Dateien erhält einen der drei IST Grand Prizes

Ein System, das die illegale Verwendung von urheberrechtlich geschützten digitalen Medien im Internet und in internetbasierten Tauschbörsen erkennt, überwacht und bekämpft, ist einer der drei Gewinner des IST Grand Prize 2006, der an Unternehmen aus Frankreich, Dänemark und de...

Ein System, das die illegale Verwendung von urheberrechtlich geschützten digitalen Medien im Internet und in internetbasierten Tauschbörsen erkennt, überwacht und bekämpft, ist einer der drei Gewinner des IST Grand Prize 2006, der an Unternehmen aus Frankreich, Dänemark und den Niederlanden ging. AdvestiSEARCH identifiziert einen "digitalen Fingerabdruck" in Multimedia-Inhalten, der die Erkennung von Voll- oder Teilkopien ermöglicht, zum Beispiel von Filmen, Spielen und Musik, die illegal heruntergeladen oder getauscht wurden. Der ursprüngliche Anbieter des Inhalts wird gewarnt und kann dann in Echtzeit diese Aktivitäten überprüfen, bevor er zu zusätzlichen Maßnahmen greift wie der Massenaussendung von Warnnachrichten. "AdvestiSEARCH richtet sich in erster Linie an Content Provider, also Verlage, Unternehmen in den Bereichen digitale Medien oder Rechtemanagement, Behörden, die die gesetzliche Durchsetzung überwachen und Gesellschaften, die den digitalen Vertrieb von urheberrechtlich geschützten Arbeiten schützen", erklärt ein Vertreter des französischen Unternehmens Advestigo, das das System entwickelt hat. Er durfte im Rahmen der Preisverleihung am 22. März in Wien zusammen mit zwei weiteren Gewinnern des Grand Prize einen Scheck über 200.000 EUR in Empfang nehmen. Angesichts der Tatsache, dass im Jahr 2005 allein in einem Monat 870 Millionen Musikdateien illegal getauscht wurden, kann sich das System überzeugend auf das "offensichtliche Marktpotenzial" berufen, das eine Voraussetzung für die Nominierung für den IST-Preis ist. Das dänische Unternehmen Guardia erhielt den Preis für sein dreidimensionales Gesichtserkennungssystem, das Sicherheitsanwendungen dient. Das Guardia Control System erstellt genaue 3D-Bilder eines Kopfes und zeichnet mittels Infrarotkameras das Temperaturmuster des Gesichts mit einer Abweichung von maximal 0,08 Grad Celsius auf. Während sich die Temperatur eines Gesichts im Laufe der Zeit ändert, bleibt das Wärmemuster gleich, wodurch das System, das die Daten mit vorhandenen Bildern in einer Datenbank abgleicht, eine sehr hohe Erfolgsquote bei der Erkennung von Personen hat. Das System, so seine Erfinder, kann bei Grenzkontrollen, Pass-, Visum- und zahlreichen anderen "Zugangskontrolllösungen" eingesetzt werden und trägt so zur Bekämpfung von Identitätsdiebstahl und grenzüberschreitender Kriminalität bei. Der Bilderstellungs- und -erkennungsprozess geschieht vollautomatisch und erfordert keinen Input eines Anwenders. Darüber hinaus ist die geringe Größe der Dateien (1-2 kb) ideal für Chip- und RFID-Technologien (Funkfrequenzerkennung). Der dritte Grand Prize ging an Cavendish Kinetics in den Niederlanden für seinen "nicht flüchtigen" Computerspeicher Nanomech. Nicht flüchtige Speichergeräte arbeiten auch, wenn der Computer ausgeschaltet ist. Das mechanische Cantileverkonzept in Nanogröße des Nanomech stellt einen bahnbrechenden Fortschritt gegenüber herkömmlichen eingebetteten nicht flüchtigen Speichersystemen dar. "Seine Programmierungseigenschaften sind denen bestehender nicht flüchtiger Technologien in fast allen Aspekten überlegen: Leistung, Zuverlässigkeit und Retention verbunden mit einem wesentlich geringeren Stromverbrauch", so die Erfinder. Weitere Preise im Wert von je 5.000 Euro gingen an die 17 anderen Finalisten, die es nicht zu einem Grand Prize geschafft hatten. Sie vertreten innovative Technologieunternehmen aus Frankreich, Deutschland, Spanien, dem VK, der Tschechischen Republik, Finnland, Irland, Italien, Norwegen und Rumänien. Die Preisverleihung fand in der Wiener Hofburg statt, der kaiserlichen Residenz der Habsburger. Bei der Preisverleihung sagte die für die Informationsgesellschaft und Medien zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding: "Heute Abend feiern wir hier europäische Unternehmen, die Hervorragendes geleistet haben, sowohl was Innovation in der Informations- und Kommunikationstechnologie [IKT] als auch Kreativität und Unternehmertum angeht. Ihre Produkte können in die Produkte vieler anderer Firmen in zahlreichen Branchen eingebaut werden und so die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Wirtschaft als Ganzes steigern." Kommissarin Reding unterstrich, dass IKT zwischen 2000 und 2004 für 45 Prozent des Wachstums in der Arbeitsproduktivität in Europa gesorgt hat und forderte mehr Investitionen. "Wir müssen auch dafür sorgen, dass diese Investitionen eine Innovations- und Wachstumskette entstehen lassen, in sich durch die gesamte Wirtschaft zieht", ergänzte sie. Der österreichische Staatssekretär für Forschung, Eduard Mainoni, betonte die Bedeutung von Forschung für Wirtschaftswachstum und Wohlstand: "Die Projekte, die für den IST-Preis 2006 nominiert wurden, rücken einmal mehr das Potenzial europäischer Forschung und insbesondere der zigtausend Forscher in den Vorgergrund. Alle 20 Produkte und Dienstleistungen, die hier vorgestellt wurden, haben den begehrten Preis für bahnbrechende Innovationen in der Informations- und Kommunikationstechnologie verdient." Der IST Prize ist der renommierteste Preis für IKT-Produkte in Europa und wird aus Mitteln des Programms "Technologien der Informationsgesellschaft (IST)" der Europäischen Kommission finanziert. Die Initiative ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kommission und Euro-CASE, dem europäischen Rat für angewandte Wissenschaften, Technologie und Ingenieurwesen.

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Dänemark, Frankreich, Niederlande