Unterstützung von KMU in Bezug auf die Teilnahme am RP6
Die Laufzeit des Projekts PATENT (Partnership for Telecommunication New Technologies for SMEs) nähert sich ihrem Ende. Das Ziel des Projekts ist die Einführung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Integrierte Projekte (IP) und andere Forschungsbereiche, die unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) der Europäischen Kommission gefördert werden. Das Projekt war ein Erfolg und hat fast das Fünffache seiner Ziele erreicht. Die Partner waren jedoch der Ansicht, dass die IP nicht so KMU-freundlich waren, wie sie erwarteten, wobei die KMU aktiv verschiedene Arten von Projektformationen beantragten. Mauro Bianchi ist der Koordinator von PATENT und arbeitet für das in Belgien ansässige Unternehmen Teseo. "Unser Projekt war eines der ersten Projekte im RP6 und daher waren wir sofort aktiv, wodurch uns zu Beginn einige Schwierigkeiten entstanden sind, da dies sowohl für uns als auch für die Kommission eine Lernphase war. Unser Ziel bestand unter anderem darin, 50 KMU in IP oder andere RP6-Projekte einzuführen. Letzten Endes führten wir 246 KMU ein, aber nicht alle in IP. Die Mehrheit wurde mit anderen Forschungsprojekten verbunden, da diese für KMU geeigneter waren, wie beispielsweise spezifische gezielte Forschungsprojekte (STREP). Dies erfolgte, weil viele der KMU aktiv eine Nicht-IP-Beteiligung beantragten", sagte er. Das Projekt "PATENT" selbst entstand aus dem unter dem Fünften Rahmenprogramm (RP5) finanzierten Projekt "PACT" ("Partnership Agreement between Content and Technology"). "PACT war ein Projekt unter dem RP5, PATENT läuft unter dem RP6, aber die beiden Programme sind ähnlich, sie konzentrieren sich beide auf IKT. Für das RP6 musste das PACT-Projekt angepasst werden. Unter dem RP5 lag der Schwerpunkt mehr auf CRAFT-Projekten [Kollektivforschung und gemeinsame Forschung], aber unter dem RP6 stand die Eingliederung von KMU in die neuen Instrumente wie beispielsweise IP im Bereich digitale Medien im Mittelpunkt. Die erklärten Ziele bestanden darin zu demonstrieren, dass IP für die Beteiligung von KMU geeignet sind, aber in Wahrheit sind die KMU mit Engpässen und Hindernissen in Bezug auf die vollständige Integration in Projekte unter der Leitung großer Akteure konfrontiert", sagte Bianchi. Im Rahmen des Projekts wurden KMU in der "Wertkette" der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) identifiziert. PATENT bestimmte und kontaktierte KMU über KMU-Vertreter wie beispielsweise Industrieverbände und Nationale Kontaktstellen (NKS). Die KMU wurden Beratern zugewiesen, die sowohl mit IT als auch mit der Arbeitsweise der EU vertraut waren und technologische Audits für die KMU durchführen konnten. Im Rahmen dieser Audits wurden technologische Bereiche von Interesse für die größeren Akteure ermittelt. "Wir ziehen Aufrufe zur Vorschlagseinreichung in Betracht, und zwar nicht nur im RP6, sondern auch in damit verbundenen Programmen wie beispielsweise e-content, Media+, Safer Internet und eTEN. Alle zwei Monate veröffentlichen wir neue Informationen zu den KMU. Ein Schwerpunkt nur auf IST-Projekten wäre einfach zu eng gewesen", sagte Bianchi. Der letzte Schritt bestand in der Aufforderung an die KMU, das technische Audit mit einem Mentoring-Workshop zu verbessern. "Unternehmen haben Anforderungen, Blickwinkel und Illusionen, und wir versuchen, diese Ideen und Träume in reale EU-Projekte umzusetzen", sagte Bianchi. Das Mentoring-Verfahren ist sehr komplex und persönliche Meetings waren von entscheidender Bedeutung. "Der wichtige Teil war das Treffen mit den KMU, auf Tuchfühlung zu gehen und miteinander zu reden. Wenn Leute einfach nur neugierig sind, lehnen wir sie ab. Wir widmen den KMU aktive Forschung und bewerten sie durch Auditing-Verfahren." Der Mentoring-Workshop umfasst zweitägige Sitzungen mit Präsentationen und Mentoring. Einige KMU werden auf Handelsmessen kontaktiert, die ebenfalls eine gute Gelegenheit zur Sensibilisierung für das Programm boten. "Wenn die Analyse vollständig ist, werden die KMU den großen Akteuren vorgestellt, sodass sie in der Lage sind, die Merkmale, die sie brauchen, auszuwählen." "Wir haben festgestellt, dass Interesse in unerwarteten Bereichen für in IKT tätigen KMU bestand, beispielsweise in den Bereichen Gesundheit, Sport, Verkehr, Energie und gemeinsame Arbeitsumgebungen. Für EU-finanzierte IP platzierten wir 24 KMU, aber mit wesentlich mehr Audits, Screenings und Coaching. Wir müssen der Kommission unseren Bericht noch vorlegen, der besagen wird, dass IP tatsächlich nicht die geeignetsten und angemessensten Instrumente für KMU sind. Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse in den RP7-Prozess einfließen werden, um KMU weiter zu involvieren", sagte er.
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