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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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US-Wissenschaftlern gelingt erstmals Transplantation von im Labor gezüchteten Blasen

US-Wissenschaftlern ist erstmals mittels Gewebezüchtung die Entwicklung von menschlichen Blasen und die anschließende Transplantation in Patienten mit gestörter Blasenfunktion gelungen. Sieben Kindern mit einer angeborenen schweren Blasenkrankheit, die ca. alle 30 Minuten ei...

US-Wissenschaftlern ist erstmals mittels Gewebezüchtung die Entwicklung von menschlichen Blasen und die anschließende Transplantation in Patienten mit gestörter Blasenfunktion gelungen. Sieben Kindern mit einer angeborenen schweren Blasenkrankheit, die ca. alle 30 Minuten ein Austreten von Urin verursacht, wurde nun eine neue Blase implantiert. Die Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. Anthony Atala nahmen bei den Kindern eine Blasenbiopsie vor und züchteten anschließend im Labor Muskel- und Blasenzellen. Die Zellen wurden auf einen biologisch abbaubaren Nährboden gesetzt, wo sie innerhalb von sieben bis acht Wochen zusammenwuchsen und eine intakte Blase bildeten. Die Blase wurde anschließend von Chirurgen an die Blase der Patienten angesetzt. Die erste Operation wurde 1999 durchgeführt. "Es ist sehr erfreulich zu sehen, wie sich die Lebensqualität dieser Patienten erhöht hat. Wir wollten langsam und vorsichtig vorgehen und sicherstellen, dass wir keinen Fehler machen. Hierbei handelt es sich um eine kleine und begrenzte Erfahrung, allerdings mit genügend Nachfolgebetreuung, die uns zeigt, dass Gewebezüchtung eine realisierbare Maßnahme ist, die es uns ermöglicht, Probleme von ähnlichem Ausmaß zu beheben", sagte Dr. Atala. Jeder Patient wurde durchschnittlich vier Jahre lang in Kontrolluntersuchungen überwacht, und alle berichten von einer verbesserten Blasenfunktion. Einige Patienten wurden mehr als sieben Jahre lang kontrolluntersucht, und auch ihre Blasenfunktion hat sich im Laufe der Zeit stetig verbessert. Darüber hinaus konnten bei diesem Verfahren keine Nebenwirkungen festgestellt werden, wie sie in Zusammenhang mit Darmgewebe zu beobachten sind, wie z. B. Stoffwechselveränderungen, Adhäsivprozesse und Bildung von Fasergewebe, das nicht verbundene Körperteile verbindet, Osteoporose, Nierensteine und Krebs. Laut Dr. Atala muss dieser Ansatz weiter untersucht werden, bevor er umfassend angewandt werden kann. Weitere klinische Studien sind noch für 2006 geplant. Zuvor hatten Wissenschaftler versucht, die Blase mit Haut, Fettgewebe und Plazenta, Teflon, harzbeschichtetem Papier und Silikon zu ersetzen, doch keiner dieser Ansätze war erfolgreich. Die Wissenschaftler hoffen nun, diesen Erfolg mit anderem Gewebe und anderen Organen wiederholen zu können. 20 verschiedene Köperteile, darunter Blutgefäße und Herzmuskeln, sollen mit eben diesem Ansatz gezüchtet werden. Die Forschungsergebnisse wurden im The Lancet veröffentlicht.

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