Kommissar fordert öffentlich-private Partnerschaften zur Lösung der Energieprobleme
Der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik sprach von der Notwendigkeit eines "Portfolio-Ansatzes" zur Sicherstellung der Energieversorgung in Europa, der mehrere Optionen in allen Phasen der Energiekette abdeckt. Der Kommissar sprach auf einer Sitzung der Technologieplattform SmartGrids, die Vertreter der Industrie, Versorgungsunternehmen, Betreiber von Übertragungs- und Vertriebssystemen, Forschungszentren und Hochschulen zusammenbringt. Die Plattform soll die Effizienz, Sicherheit und Zuverlässigkeit der europäischen Stromübertragungs- und Vertriebssysteme erhöhen und gleichzeitig die Hindernisse für die umfangreiche Integration vertriebener erneuerbarer Energiequellen beseitigen. Dies stimmt mit dem vorgeschlagenen vorrangigen Themenbereich "Intelligente Energienetze" für das Siebte Rahmenprogramm (RP7) überein. Der Portfolio-Ansatz beginnt mit dem RP7, für das die Kommission eine Reihe von Forschungsprioritäten identifiziert hat, "von der Entwicklung der Fusion bis hin zu erneuerbaren Energien - einschließlich Wasserstoff- und Brennstoffzellen, sauberer Kohletechnologien sowie CO2-Abscheidung und Kohlenstoffbindung, fortschrittlicher Kernspaltung, Energieeffizienz und natürlich intelligenter Energienetze", so Potocnik. Obwohl Europa in diesen Bereichen einige Zeit aktiv war, waren die Investitionen unzureichend und häufig zersplittert. Die künftigen Energieherausforderungen erfordern verstärkte und besser ausgerichtete Anstrengungen sowie langfristiges Engagement, sagte der Kommissar. Die Kommission ist daher der Meinung, dass die EU von einem "strategischen Energietechnologieplan" auf der Grundlage der Erfahrungen der Anzahl von Energie-Technologieplattformen profitieren würde. In einigen Bereichen sollten die Beteiligten öffentlich-private Partnerschaften eingehen, um spezifische Themen anzugehen, für die kritische Masse erforderlich ist. Diese Partnerschaften würden "zur Entwicklung 'führender Märkte' für Innovation führen", sagte Potocnik. Er führte den Internationalen Thermonuklearen Versuchsreaktor (ITER) als Beispiel für eine konzertierte EU-internationale Aktion zum Erreichen eines bestimmten Energieziels an. "Die bevorstehende Herausforderung ist beängstigend", sagte der Kommissar und wies auf die steigende Nachfrage nach Öl und Gas, die Marktvolatilität sowie die hohen Preise hin. Die Kohlenwasserstoffreserven gehen zur Neige, wodurch Europa abhängiger von Importen wird, und der Klimawandel beschleunigt sich. "Diese Herausforderungen sind allen europäischen Ländern gemeinsam. Sie erfordern eine gemeinsame Antwort: ein neues und effizienteres Energiesystem auf der Grundlage einer effektiven Zusammenarbeit zwischen Erzeugern und Verbrauchern sowie einen Quantensprung bei der Erzeugung erneuerbarer und CO2-armer Energie", sagte Potocnik. Die Schaffung "intelligenter" Stromnetze wird dazu beitragen, indem sie das aktuelle System mit neuen Energieressourcen und -trägern, die sich in der Entwicklung befinden, kompatibel macht - ein Hemmnis für die weit verbreitete Nutzung erneuerbarer Energien. Intelligente Netze werden ein besseres Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ermöglichen und die Entwicklung neuer Dienstleistungen und innovativer Märkte fördern. "Ich hoffe, dass die Plattform in naher Zukunft zur Identifikation der F&E-Prioritäten [F&E - Forschung und Entwicklung], zum Erhalt der Kohärenz zwischen europäischen und nationalen Programmen sowie vor allem zur Erhöhung der F&E-Investitionen in diesem Bereich beitragen wird", sagte der Kommissar.