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Kommission leitet öffentliche Konsultation zu wasserstoffbetriebenen Kraftfahrzeugen ein

Die Europäische Kommission hat eine öffentliche Konsultation über die weitere technologische Entwicklung und Fertigung wasserstoffbetriebener Kraftfahrzeuge eingeleitet. Die Ergebnisse der Konsultation dienen der Kommission als Anhaltspunkt für die kommende Verordnung bezüglic...

Die Europäische Kommission hat eine öffentliche Konsultation über die weitere technologische Entwicklung und Fertigung wasserstoffbetriebener Kraftfahrzeuge eingeleitet. Die Ergebnisse der Konsultation dienen der Kommission als Anhaltspunkt für die kommende Verordnung bezüglich Anforderungen an den sicheren Betrieb der Wasserstoffspeichersysteme solcher Fahrzeuge. Wasserstoff ist nicht per se eine Energiequelle so wie fossile Brennstoffe, sondern vielmehr ein Trägermedium, vergleichbar etwa mit einer Batterie. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Speicherung von Wasserstoff zu Transportzwecken. Die am weitesten verbreitete ist die Speicherung von gasförmigem Wasserstoff in Gaszylindern, wie sie für die Lagerung jeder Art von Druckgas verwendet werden. Diese werden auch als Wasserstoff-Brennstoffzellen bezeichnet und gelten als mögliche Alternativen zu Diesel- und Benzinmotoren, da sie keine Kohlenstoffemissionen verursachen. Große Automobilhersteller investieren verstärkt in die Entwicklung von Wasserstoffantriebstechnologien, die den kommerziellen Vertrieb dieser Fahrzeuge ermöglichen sollen. Bevor jedoch solche Fahrzeuge auf den Markt kommen können, ist eine Reihe von Punkten genauer zu bedenken. Wie kann beispielsweise sichergestellt werden, dass die Erzeugung von Wasserstoff, zu der große Mengen an Energie notwendig sind, die Umwelt nicht zusätzlich belastet und unterm Strich mehr Kohlenstoffemission verursacht als eingespart wird? Es wird derzeit fieberhaft geforscht, um die Unmengen von Strom, die zur Wasserelektrolyse notwendig sind, aus schadstoffarmen Energiequellen wie Solarenergie oder Wind zu gewinnen. Außerdem handelt es sich bei Wasserstoff um ein hochentzündliches Gas. Die Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff ist in den meisten Mischverhältnissen bei Kontakt mit Feuer hochgradig explosiv. Angesichts derartiger Umwelt- und Sicherheitsrisiken stellt der Vorschlagsentwurf der Kommission Anforderungen an die Herstellung von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen, die Wasserstoffkomponenten und Wasserstoffsysteme betreffen. Außerdem werden Anforderungen an die Installation von Wasserstoffkomponenten und -systemen in wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen gestellt. In der Konsultation bittet die Kommission Interessengruppen um Feedback zum Thema Sicherheit und Umweltverträglichkeit mit dem Ziel, diese Anregungen bei der Ausarbeitung eines europäischen Handlungsrahmens bezüglich der Wasserstoffspeichersysteme bei Fahrzeugen zu berücksichtigen. Interessengruppen werden insbesondere gebeten, sich dazu zu äußern, ob der vorläufige Vorschlagsentwurf Herstellern oder Lieferanten unnötige Steine in den Weg legen würde, im Vergleich mit den Vorteilen hinsichtlich eines sicheren Betriebs des Fahrzeugs. "Gesetzgebung soll kein Hindernis für Innovation und Entwicklung darstellen, sondern die Einführung technologisch fortschrittlicher Fahrzeuge erleichtern. Bei der Zulassung bestimmter Fahrzeugtypen ist dies von entscheidender Wichtigkeit, insbesondere hinsichtlich Sicherheit und Umweltschutz. Die angemessene Anpassung der aktuellen Gesetzgebung wird der Zulassung und der Markteinführung von Wasserstofffahrzeugen dienlich sein und das Vertrauen potenzieller Nutzer und der breiten Öffentlichkeit in die neue Technologie stärken", heißt es in dem Vorschlagsentwurf.