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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Klinische Tests für ersten Impfstoff gegen H5N1 abgeschlossen

Der Pharmariese GlaxoSmithKline hat das Rennen um die Entwicklung des ersten Impfstoffs zur spezifischen Behandlung des Vogelgrippe-Virenstamms H5N1 gewonnen. Diese häufig auftretende Vogelkrankheit hat sich durch Zugvögel schnell ausgebreitet. Bei Menschen wurde sie bis jetzt...

Der Pharmariese GlaxoSmithKline hat das Rennen um die Entwicklung des ersten Impfstoffs zur spezifischen Behandlung des Vogelgrippe-Virenstamms H5N1 gewonnen. Diese häufig auftretende Vogelkrankheit hat sich durch Zugvögel schnell ausgebreitet. Bei Menschen wurde sie bis jetzt selten diagnostiziert, hat jedoch eine Mortalitätsrate von über 50 Prozent der Betroffenen. Da der Stamm hohe Mortalitäts- und Morbiditätsraten bei Vögeln aufweist, befürchtet man, dass er mutieren und sich somit leicht unter Menschen ausbreiten könnte. Es wurden zwar Vergleiche mit der tödlichen "Spanischen" Grippe im Jahr 1918 vorgenommen, aber die Auswirkungen des H5N1-Virus bleiben im Bereich der Spekulation. Bisher führten 231 Krankheitsfälle bei Menschen zu 133 Todesfällen - dies entspricht einer Mortalitätsrate von 57,6 Prozent. Diese Rate ist zwar alarmierend hoch, Experten sind sich jedoch einig, dass gerade eine solch hohe Mortalitätsrate die Ausbreitung der Krankheit verhindern würde. Die Regierungen versuchen, die möglichen Auswirkungen einer tödlichen Grippepandemie zu minimieren, und ein effektiver Impfstoff gegen H5N1 wird ein wichtiges Instrument hierfür sein. Die Versuche wurden in Rixensart, Belgien, durchgeführt. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Impfstoff in sehr niedrigen Dosen - lediglich 3,8 Mikrogramm - wirksam ist. Die klinischen Versuche zeigen "einen beträchtlichen Durchbruch in der Entwicklung eines Grippepandemie-Impfstoffs", so der CEO von GlaxoSmithKline JP Garnier. "Diese Validierung unseres Ansatzes liefert uns das nötige Vertrauen, um die Entwicklung des Impfstoffs fortzusetzen, einschließlich einer Beurteilung seiner Fähigkeit, einen Kreuzschutz gegen Varianten des H5N1-Stamms zu verleihen. Wenn alles gut läuft, werden wir voraussichtlich in den kommenden Monaten eine Marktzulassung für den Impfstoff beantragen." Im Rahmen der Versuche wurde der Impfstoff 400 gesunden Erwachsenen im Alter von 18-60 Jahren verabreicht. Anschließend wurden die Immunreaktionen untersucht. Der Impfstoff wurde aus einer inaktiven Form des H5N1-Stamms entwickelt. Es wurde jedoch ein Adjuvans - ein Wirkstoff, der die Immunreaktionen verstärkt - hinzugefügt. Die Immunreaktionen der Teilnehmer auf den Impfstoff wurden durch Haemagglutinations-Inhibitions-Tests aus Blutproben untersucht. Es wurde festgestellt, dass 80 Prozent der Betroffenen mit einer Dosis von 3,8 Mikrogramm - der niedrigsten Dosis, die getestet wurde - geschützt waren. Dies wird zwar als eine gute Ansprechrate angesehen, der Impfstoff ist aber noch in keinem Land zugelassen. Außerdem werden bei den Versuchen weitere Mutationen des Virus nicht berücksichtigt.

Länder

Belgien

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