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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Britische Studie: Drogentherapien steigern Durchsatz, aber nicht Behandlungserfolg

Eine neue Untersuchung von Wissenschaftlern der John-Moores-Universität in Liverpool hat gezeigt, dass zwischen 1998 und 2001 im VK immer mehr Abhängige, die einen Drogenentzug begannen, die Therapie frühzeitig abgebrochen haben, und dass immer weniger Abhängige den Entzug erf...

Eine neue Untersuchung von Wissenschaftlern der John-Moores-Universität in Liverpool hat gezeigt, dass zwischen 1998 und 2001 im VK immer mehr Abhängige, die einen Drogenentzug begannen, die Therapie frühzeitig abgebrochen haben, und dass immer weniger Abhängige den Entzug erfolgreich beendet haben. Außerdem ist bei denjenigen, bei denen der Entzug gerichtlich angeordnet wurde, die Wahrscheinlichkeit einer erfolglosen Behandlung größer. Die Ergebnisse entstammen einer groß angelegten Studie unter 26.415 Drogenkonsumenten in der Region North West, zu der Liverpool sowie ein Großteil von Manchester gehören. Während des untersuchten Zeitraums hat die britische Regierung Zeit und Geld in die Entwicklung effektiver Programme für Drogenkriminelle gesteckt, die als Alternative zu Gefängnisstrafen gedacht waren. Als Folge dieser Programme ist zwischen 1998 und 2001/2002 die Zahl der Abhängigen, die sich einer Drogentherapie unterzogen, rasant angestiegen. Der Anteil der Therapieabbrecher stieg von 7,2 Prozent im Jahr 1998 auf 9,6 Prozent im Jahr 2002. Bei den Abhängigen, für die ein Entzug gerichtlich angeordnet worden war, lag der Anteil der Abbrecher höher als bei denjenigen, die auf anderen Wegen in eine Therapie kamen. Der Anteil der Drogenkonsumenten, die erfolgreich einen Entzug absolvierten, sank von 5,8 Prozent im Jahr 1998 auf 3,5 Prozent im Jahr 2002. Aber der Anteil der Drogenkonsumenten, die nach dem Abbruch erneut um Aufnahme in eine Therapie baten, stieg von 22,9 Prozent im Jahr 1998 auf 48,6 Prozent im Jahr 2002. Interessanterweise waren sogar unter denen, die den Entzug erfolgreich abgeschlossen und das Programm drogenfrei verlassen hatten, die Anteile ähnlich hoch: Im Jahr 1998 kehrten 27,8 Prozent für eine weitere Behandlung zurück, im Jahr 2002 waren es 44,5 Prozent. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass der Entzug selbst, auch wenn er zunächst erfolgreich verläuft, die Ursachen des Drogenkonsums nicht behandelt. "Wir kommen zu dem Schluss, dass die neueren Maßnahmen zur vermehrten Teilnahme an einem Drogenentzug den Drehtüreffekt in den Entzug und aus dem Entzug heraus beschleunigt haben", so der Bericht von Dr. Caryl Beynon et al. Bei Abhängigen jedoch, "mit einer Entzugsgeschichte lag die Wahrscheinlichkeit, im Folgejahr eine weitere Behandlung zu beantragen, mehr als doppelt so hoch als bei denen, die ihren ersten Entzug durchliefen. Das weist darauf, dass viele nicht vollständig desillusioniert und durchaus willens sind, es noch einmal zu versuchen", heißt es in dem Bericht abschließend.

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