Satellitendaten zeigen Rückgang europäischer Ernteerträge auf
Forscher der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) haben anhand von Satellitenbildern Prognosen aufgestellt, wonach die Ernteerträge in Europa 2006 niedriger ausfallen dürften als 2005. Grund hierfür ist der ungewöhnlich heiße Juli, wodurch insgesamt weitere Teile der landwirtschaftlichen Nutzfläche von Dürre betroffen sind als im Vorjahr. Damit sind die Ernteerträge in zwei aufeinanderfolgenden Jahren gesunken. In diesem Jahr werden die Ernteerträge insgesamt bei lediglich neun Millionen Tonnen liegen und damit um 3,6 Prozent geringer ausfallen als im letzten Jahr. Weizen verzeichnet einen Rückgang von vier, Wintergerste von zwei, Körnermais von 5,1, Kartoffeln von 4,3 und Zuckerrüben von drei Prozent. Insgesamt beeinträchtigt die Dürre in diesem Jahr eine größere landwirtschaftliche Nutzfläche als 2003. Am schwersten betroffen sind Deutschland, Großbritannien, Polen, Frankreich und Italien. Wenngleich mehr landwirtschaftliche Nutzfläche von der Dürre betroffen ist, sind die Ernteeinbußen weniger schwerwiegend als vor drei Jahren. Experten gehen davon aus, dass die Ernteerträge in diesem Jahr um sieben Prozent höher ausfallen als 2003. Wasserknappheit trat erst zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr auf, sodass die Auswirkungen der Hitzewelle weniger verheerend waren. Angesichts der Niederschlagsarmut kam es jedoch sogar in Gebieten, die als Dauerweideland genutzt werden, zu einer Erschöpfung der Wasservorräte. Daher gab die Europäische Kommission zusätzliche Gebiete zur Nutzung als Weideland frei.