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Wissenschaftlicher Rat des Europäischen Forschungsrats stimmt Arbeitsprogramm 2007 zu

Der wissenschaftliche Rat des Europäischen Forschungsrats hat den ersten Entwurf seines Arbeitsprogramms für 2007 fertiggestellt. In ihm ist der Personenkreis definiert, der sich um Fördermittel des Europäischen Forschungsrats bewerben kann und die Kriterien, nach denen die An...

Der wissenschaftliche Rat des Europäischen Forschungsrats hat den ersten Entwurf seines Arbeitsprogramms für 2007 fertiggestellt. In ihm ist der Personenkreis definiert, der sich um Fördermittel des Europäischen Forschungsrats bewerben kann und die Kriterien, nach denen die Anträge bewertet werden. Der Europäische Forschungsrat ist eine neue Initiative des Siebten Rahmenprogramms (RP7) und wird im Jahr 2007 seine Arbeit aufnehmen. Im Arbeitsprogramm heißt es: "Das grundlegende Prinzip aller Aktivitäten des Europäischen Forschungsrats ist es, wissenschaftlich initiierte Grenzforschung in allen wissenschaftlichen Bereichen auf der Grundlage von Spitzenleistungen zu fördern." Es werden zwei Formen von Finanzhilfen zur Verfügung stehen, der "Advanced Investigator Grant" ("Forschungsbeihilfe für fortgeschrittene Forscher") und der "Starting Independent Researcher Grant" ("Beihilfe zur Ermöglichung der Unabhängigkeit von Nachwuchsforschern"). Die erste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen richtet sich an letzteren Personenkreis. Teilnehmen können Spitzenforscher aller Nationalitäten, die sich in der EU oder einem assoziierten Land aufhalten bzw. dorthin ziehen und ihr erstes Forschungsteam oder -programm gründen und leiten. Das Budget für die erste Aufforderung beträgt rund 300 Mio. EUR. Die Fördermittel werden an die Heimuniversität vergeben, die gebeten wird, dem leitenden Forscher für die Dauer des Projekts bei der Verwaltung der Forschungsmittel freie Hand zu lassen. "Unabhängigkeit" bedeutet laut dem Arbeitsprogramm, dass dem leitenden Forscher folgendes ermöglicht wird: - unabhängig von etablierten Kollegen Fördermittel zu beantragen; - die Forschungsfördermittel des Projekts zu verwalten und die entsprechenden Entscheidungen zu Ressourcenverteilungen zu treffen; - wie etablierte Autoren veröffentlichen zu können und nur Personen als Koautoren zuzulassen, die einen erheblichen Beitrag zu der entsprechenden Forschungsarbeit geleistet haben; - Teammitglieder einschließlich Studenten oder andere zu führen; - Zugang zu genügend Platz und angemessenen Forschungseinrichtungen zur Durchführung der Arbeiten. Die Fördermittel betragen je nach Peer-Review-Bewertung und Erfordernissen des Projekts zwischen 100 000 und 400 000 EUR pro Jahr für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren. Der wissenschaftliche Rat betont: "Vorschläge mit interdisziplinärem Charakter, die Grenzen zwischen verschiedenen Gremien überschreiten, Vorschläge in neuen und neu entstehenden Bereichen und 'risikoreiche' Vorschläge 'mit hohem Potenzial' sind besonders willkommen." Die Vorschläge werden zweimal bewertet, wobei nur diejenigen aufgefordert werden, einen detaillierten Vorschlag einzureichen, die in der ersten Phase erfolgreich sind. Wie in dem Arbeitsprogramm dargelegt, sollen mit dem "Starting Grant" mehr Nachwuchsforscher dazu ermuntert werden, eine unabhängige Forschungskarriere in der Wissenschaft zu beginnen. "Europa bietet Nachwuchsforschern nicht genügend Möglichkeiten, eine unabhängige Karriere zu verfolgen und sich von der Arbeit unter einem Vorgesetzten zu einem unabhängigen Forschungsleiter zu entwickeln. Dieses strukturelle Problem führt zu einer erheblichen Vergeudung von Forschungstalent in Europa. So wird das Entstehen der nächsten Generation von Forschern, die neue Ideen und Energie mitbringen, eingeschränkt oder verzögert, mit der Folge, dass hoch talentierte Forscher in einer frühen Phase ihrer Karriere versuchen, woanders beruflich vorwärtszukommen." Änderungen des Arbeitsprogramms vor der Veröffentlichung der ersten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen bleiben vorbehalten. 2007 wird es dann um das "Advanced Grant"-Programm des Europäischen Forschungsrats ergänzt.