Europäische Innovationspolitik muss kleine Unternehmen einbeziehen
Die europäische Innovationspolitik sollte den wesentlichen Leistungen von kleinen Unternehmen in den "Midtech"- und "Hightech"-Sektoren zentrale Beachtung schenken, so die UEAPME, die Europäische Union des Handwerks und der Klein- und Mittelbetriebe (KMU). Die UEAPME ist der Ansicht, dass KMU die innovativsten Unternehmen in Europa sind, da ihre Methoden durch kontinuierliche Innovationsprozesse gekennzeichnet sind, anstatt der linearen, forschungsorientierten Neuerungen, die größere Unternehmen durchführen. Die Organisation fordert daher den finnischen EU-Ratsvorsitz auf, einen umfassenderen Ansatz zur Innovation zu verfolgen - mit Maßnahmen, die die Förderung eines qualifizierten Arbeitskräfteangebots, verbesserte rechtliche Rahmenbedingungen und einen besseren Zugang zu Finanzmitteln umfassen. "Der Hightechsektor ist in der Tat ein wichtiger Motor für Innovation, aber selbst in den USA übersteigt sein Beitrag zum BIP nicht die Fünfprozentmarke", so Paul Reckinger, Präsident der UEAPME. "Die Europäische Kommission hat in ihren jüngsten Mitteilungen die Notwendigkeit erkannt, die Definition für Innovation auf KMU auszudehnen und auch nichttechnische Innovation in allen Wirtschaftssektoren zu berücksichtigen. Dieser neue Ansatz muss nun in allen Politikbereichen für kleine Unternehmen umgesetzt werden", fuhr er fort. Bei seinem Treffen mit der finnischen Präsidentin Tanja Halonen betonte das Direktorium der UEAPME die Bedeutung, den Technologietransfer über Technologiezentren und Gründerzentren zu fördern. Außerdem schlug es vor, dass in dem bevorstehenden Rahmen für staatliche Beihilfen für Forschung, Entwicklung und Innovation Maßnahmen zur Förderung von Dienstleistern, Clustern und Netzwerken, die Innovation unterstützen, festgelegt werden sollen. In Bezug auf den Zugang zur Finanzierung ist die Organisation der Ansicht, dass Risikoteilungsmodelle wie gegenseitige und öffentliche Garantiesysteme sowohl auf der Ebene der EU als auch der Mitgliedstaaten gefördert werden sollen, damit Start-up-Unternehmen, Unternehmenstransfers und innovative Unternehmen ihr volles Potenzial entfalten können. Die UEAPME forderte, dass neue Maßnahmen für ein europäisches Gemeinschaftspatent so bald wie möglich in Angriff genommen werden sollten. Dies schützte Innovation mit einem System reduzierter Gebühren für KMU und einer geeigneten Versicherungsstruktur bei Patentstreitigkeiten. Außerdem stellte das Direktorium Tanja Halonen die Ansichten und Bedürfnisse von KMU zu Themen wie Besteuerung, Flexibilität der Arbeitsmärkte, Umweltpolitik sowie bessere Gesetzgebung und Regierungsführung vor. "Europäische kleine Unternehmen würden von einer neuen, überarbeiteten Innovationspolitik auf Ebene der EU und der Mitgliedstaaten definitiv profitieren. Der Erfolg, den Finnland damit hatte, seine Wirtschaft zu modernisieren und die Bedeutung von Innovation zu verstehen, ist ein Beispiel, dem alle EU-Mitgliedstaaten folgen sollten", schloss Reckinger.