Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen Alkohol und Nikotin
Schwedische Forscher haben herausgefunden, dass das Verlangen eines Alkoholikers nach Alkohol von dem gleichen Mechanismus gesteuert wird, mit dem Nikotin das Gehirn anregt. Die Erkenntnisse könnten zu neuen Methoden der Behandlung von Alkoholmissbrauch führen. Es ist seit einiger Zeit bekannt, dass ein Zusammenhang zwischen Alkohohl und Nikotin besteht. "Zehnmal mehr Raucher als Nichtraucher sind von Alkoholismus betroffen, und dieser Zusammenhang zwischen Alkohol und Nikotin besteht nicht nur deshalb, weil viele Menschen auf Partys rauchen", sagte Dr. Elin Löf, Forscherin an der Universität Göteborg in Schweden. Dr. Löf untersuchte im Rahmen ihrer Doktorarbeit die Gehirne von Ratten, um weitere Erkenntnisse zu diesem Zusammenhang zu gewinnen. Bei Alkoholikern werden die sogenannten "Nikotinrezeptoren" aktiviert, wenn sie Verlangen nach Alkohol haben, fand sie heraus. Zudem kann ein ständiger Genuss von Nikotin den "wohltuenden" Effekt von Alkohol verstärken und gleichzeitig die Schlaf fördernde Wirkung des Alkohols reduzieren. "Medikamente, die auf die Proteine abzielen, die den Einfluss von Nikotin steuern, sollten ehemaligen Alkoholikern helfen, nüchtern zu bleiben", sagte Dr. Löf. "Es sollte ein leichtes Medikament sein, das andere Verhaltensmerkmale, die von diesen Nikotinrezeptoren gesteuert werden, nur minimal beeinflusst." Laut Dr. Löf wurde ein solches Medikament, das dabei hilft, mit dem Rauchen aufzuhören, kürzlich von einem internationalen Pharmaunternehmen auf den Markt gebracht. Sowohl Raucher als auch Alkoholiker haben häufig einen Heißhunger auf Süßes, und Dr. Löf fand heraus, dass dieses Verlangen ebenfalls über die Nikotinrezeptoren übertragen wird. Das bedeutet, dass ein Arzneimittel, das auf die Nikotinrezeptoren abzielt, ebenfalls den Heißhunger reduzieren sollte. Dies ist bedeutsam, da die Gewichtszunahme ein Faktor ist, der häufig dazu verleitet, wieder mit dem Rauchen anzufangen.
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Schweden