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Laut OECD wird China Japan bei F&E-Ausgaben überholen

China wird Japan voraussichtlich überholen und im Jahr 2006 weltweit den zweithöchsten Betrag für Forschung und Entwicklung (F&E) ausgeben. Dies geht aus den jüngsten Prognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor. In Berichten wurd...

China wird Japan voraussichtlich überholen und im Jahr 2006 weltweit den zweithöchsten Betrag für Forschung und Entwicklung (F&E) ausgeben. Dies geht aus den jüngsten Prognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor. In Berichten wurden die OECD-Zahlen allerdings in Frage gestellt, und es wurde behauptet, dass sie viel höher seien als die offiziellen chinesischen Zahlen. Auf der Berechnungsgrundlage eines erwarteten Wachstums von 20 Prozent prognostiziert die OECD, dass China im Jahr 2006 knapp über 102 Mrd. EUR für F&E ausgeben wird, etwas mehr als die geschätzten Ausgaben Japans in Höhe von 97 Mrd. EUR. Die USA werden im Jahr 2006 voraussichtlich mit Ausgaben von knapp über 248 Mrd. EUR der weltweit führende Investor in Bezug auf F&E bleiben, während die EU-15 voraussichtlich etwas weniger als 173 Mrd. EUR investieren wird. Die chinesischen Investitionen in F&E, die sich von 0,6 Prozent des BIP im Jahr 1995 auf knapp über 1,2 Prozent im Jahr 2004 mehr als verdoppelt haben, wachsen der OECD zufolge sogar schneller als die Wirtschaft des Landes. Auch die Zahl der Forscher nimmt zu. Sie ist zwischen 1995 und 2004 um 77 Prozent gestiegen. China liegt jetzt mit 926 000 Forschern weltweit an zweiter Stelle, direkt hinter den USA (mehr als 1,3 Millionen). "Der schnelle Aufstieg Chinas, sowohl in Bezug auf die Ausgaben als auch auf die Zahl der beschäftigten Forscher, ist erstaunlich", sagte Dirk Pilat, Leiter der Abteilung Wissenschaft und Technologie der OECD. China lässt die anderen asiatischen Volkswirtschaften in der Tat weit hinter sich. Laut Prognosen für 2006 liegt Südkorea bei den Forschungsausgaben mit etwa 18 Mrd. EUR weltweit an siebter Stelle, dicht gefolgt von Indien, während Taiwan mit knapp über 11 Mrd. EUR an zwölfter Stelle liegt. Die Korrektheit der OECD-Prognosen wird jedoch angezweifelt. Laut SciDev.Net lag die offizielle nationale Statistik Chinas für F&E-Investitionen im Jahr 2005 bei etwa 22,5 Mrd. EUR. Selbst bei einem erwarteten Wachstum von 20 Prozent für dieses Jahr würde die Zahl nicht über 27 Mrd. EUR steigen, also knapp über ein Viertel des von der OECD prognostizierten Betrags, wird in dem Nachrichtenportal berichtet. Die Diskrepanz zwischen den beiden Prognosen macht der OECD zufolge jedoch Sinn. Ihre Prognosen basieren auf der tatsächlichen Kaufkraft des chinesischen Yuan innerhalb Chinas, die fast viermal so hoch ist wie der derzeitige Wechselkurs. Dadurch erhält die chinesische Regierung mehr für ihr Geld als mit dem äquivalenten Betrag in Dollar in den USA gekauft werden könnte", so Pilat gegenüber SciDev.Net. Aber durch Berechnungen auf der Grundlage der tatsächlichen Kaufkraft könnte die Währung überbewertet werden, da ein Großteil der Forschungsausrüstung international gekauft wird, sagte Zeng Guoping, leitender wissenschaftspolitischer Berater an der Universität Tsinghua in Peking, gegenüber der Zeitschrift. Unabhängig von der Zahl besteht kein Zweifel daran, dass Chinas Investitionen in F&E stetig steigen. Um mit diesem aufsteigenden Stern mithalten zu können, "müssen die OECD-Länder ihre Forschungs- und Innovationssysteme effizienter gestalten und neue Möglichkeiten zur Förderung der Innovation in der heute zunehmend durch Wettbewerb geprägten globalen Wirtschaft finden", so Pilat.

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China

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