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Studie: Polnische Unternehmen arbeiten ungern mit Hochschulen zusammen

Polnische Unternehmen arbeiten ungern mit Hochschulen im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) zusammen und nehmen bei der Schaffung ihrer eigenen technologischen Innovationen nur ungern Risiken auf sich. Dies sind nur einige der Ergebnisse einer vom polnischen Verband der p...

Polnische Unternehmen arbeiten ungern mit Hochschulen im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) zusammen und nehmen bei der Schaffung ihrer eigenen technologischen Innovationen nur ungern Risiken auf sich. Dies sind nur einige der Ergebnisse einer vom polnischen Verband der privaten Arbeitgeber (KPP) Lewiatan für das Ministerium für Wissenschaft und Hochschulbildung (MNiSW) durchgeführten Studie. Die Studie hat ergeben, dass eine Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Hochschulen in Polen selten ist. Lediglich 44 Prozent der Unternehmen gaben an, in den vergangenen zwei Jahren mit einem öffentlichen Forschungsinstitut oder einer Universität zusammengearbeitet zu haben. Dies deutet darauf hin, dass die Unternehmen über weit weniger Möglichkeiten verfügen, ihre Forschung auszulagern, was möglicherweise eine Erklärung dafür ist, dass die F&E-Investitionen der Unternehmen in Polen in letzter Zeit von 0,28 Prozent des BIP im Jahr 1998 auf 0,16 Prozent im Jahr 2003 gesunken sind. Von den befragten Unternehmen geben viele den Großteil ihrer jährlichen Investitionen für neue Ausrüstung und Infrastruktur, hauptsächlich Gebäude und Maschinen (über 80 Prozent der Gesamtausgaben) aus. Nur 7,5 Prozent der Investitionen werden zur Finanzierung von Forschung zu neuen Technologien oder Produkten verwendet. "Die größten polnischen Unternehmen, d. h. Unternehmen, deren Nettogewinn etwa 2 Mrd. PLN [526 Mio. EUR] beträgt, geben jährlich rund 10 Mio. PLN [2,6 Mio. EUR] für die Forschung aus. Wir müssen eine Möglichkeit finden, ihnen klarzumachen, dass sie ihre Einstellung in Bezug auf Innovation ändern müssen, wenn sie auf dem Markt überleben und sich länger als bis zum Ende der Amtszeit des Verwaltungsrats entwickeln wollen", sagte der stellvertretende Minister für Wissenschaft Olaf Gajl. Gajl zufolge ist die Regierung ständig darum bemüht, Einrichtungen und Zuschüsse für Projekte zu schaffen, in deren Rahmen Wissenschaftler und Unternehmer zusammenarbeiten könnten. Viele der befragten Unternehmen gaben an, es seien außerdem zu viele Risiken mit der Finanzierung von Innovationen verbunden. Als Hauptrisikofaktoren wurden die Kosten für den Entwurf und die Umsetzung innovativer Lösungen sowie eine mangelnde Marktnachfrage nach innovativen Technologien in Polen angeführt. Laut Malgorzata Starczewska-Krzysztofek, einer Vertreterin von KPP Lewiatan, fördert der polnische Markt keine inländische Innovation. Daher bevorzugen die polnischen Unternehmen den Import bekannter Lösungen aus anderen Ländern, die mit weitaus weniger Risiko verbunden sind. "Wenn ein Kunde in Polen ein Geschäft betritt, um ein Bügeleisen zu kaufen, und er die Wahl zwischen einem teureren innovativeren Bügeleisen oder einem herkömmlichen Bügeleisen hat, das ein paar Prozent billiger ist, ist es leider so, dass er sich gewöhnlich für die billigere Version entscheiden wird", erklärte Starczewska-Krzysztofek. Aber es gibt bereits Pläne in Polen zur Förderung privater Investitionen in F&E und zur Schaffung von geeigneten Bedingungen für Innovation. In ihrem nationalen Entwicklungsplan (National Development Plan - NDP) für 2007 bis 2013 bekundet die polnische Regierung ihre Absicht: - den Zugang zu Finanzierungsquellen für Unternehmen zu erhöhen, insbesondere in Bereichen, die durch einen Wettbewerbsvorteil in Bezug auf externe Wettbewerber gekennzeichnet sind; - die Nutzung von geistigem Eigentum in der Wirtschaft zu unterstützen; - Infrastruktur für Innovation zu entwickeln; - ein institutionelles System sowie organisatorische Unterstützung für Unternehmertum zu schaffen, unter anderem durch die Entwicklung eines Systems von Beratungs- und Schulungsdienstleistungen; - ein System von Anreizen zur Erhöhung der F&E-Ausgaben im Privatsektor zu organisieren; - die Reform des F&E-Sektors in Polen fortzusetzen durch Konsolidierung der Forschungsteams und Konzentration der Quellen in ausgewählten Bereichen wissenschaftlicher Aktivität, die für die Wettbewerbsfähigkeit der polnischen Wirtschaft von entscheidender Bedeutung sind.

Länder

Polen