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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Neue Nervenzellen im Gehirn könnten zur Linderung von Epilepsie beitragen

Neue Nervenzellen in Gehirnen erwachsener Ratten, die einen epileptischen Anfall erlitten hatten, zeigen eine verminderte Erregbarkeit. Diese Entdeckung könnte zur Linderung von Epilepsie beitragen, so neue Forschungsergebnisse eines Wissenschaftlerteams von der Universität Lu...

Neue Nervenzellen in Gehirnen erwachsener Ratten, die einen epileptischen Anfall erlitten hatten, zeigen eine verminderte Erregbarkeit. Diese Entdeckung könnte zur Linderung von Epilepsie beitragen, so neue Forschungsergebnisse eines Wissenschaftlerteams von der Universität Lund in Schweden. Die Forscher, die zu dem von der EU geförderten Konsortium EuroStemCell gehören, veröffentlichten ihre Ergebnisse in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift Neuron. Bis vor kurzem ging man davon aus, dass sich in einem erwachsenen Gehirn keine neuen Nervenzellen ausbilden können. Heute weiß man jedoch, dass sogar erkrankte Gehirne neue Nervenzellen bilden können. So hatten frühere Forschungsergebnisse des Teams aus Lund gezeigt, dass im erwachsenen Hirn auch nach einem Schlaganfall Nervenzellen aus Stammzellen entstehen können, die dann in die beschädigten Hirnareale wandern. Ziel der neuen Studie war es herauszufinden, wie diese neuen Zellen in einem erkrankten Gehirn funktionieren, und festzustellen, ob sie sich positiv oder negativ auf das Hirn auswirken. Zu diesem Zweck verglichen die Forscher zwei Arten von neuen Neuronen: solche, die sich in den Gehirnen von Ratten gebildet hatten, die sich in einem Laufrad bewegen konnten, und solche, die sich in Hirnen von Ratten gebildet hatten, bei denen man zuvor einen epileptischen Anfall ausgelöst hatte. Die Forscher interessierten sich insbesondere für die Zellen des sogenannten Gyrus dentatus, einem Teil des Hippocampus, des Lern- und Gedächtniszentrums des Hirns. Der Gyrus dentatus fungiert bekanntermaßen quasi als Tor für die Entstehung von Anfällen. Die Forscher fanden heraus, dass sowohl Laufen als auch ein epileptischer Anfall zur Bildung neuer Nervenzellen in den Hirnen der Ratten führte. Die Zellen in den epileptischen Hirnen waren jedoch weniger erregbar. Den Forschern zufolge könnte dies eine positive Auswirkung auf das Epilepsie-Syndrom haben, da die Schwelle für die Anfall-Entstehung im Hirn erhöht wird. "Unsere Studie hat gezeigt, dass sich in einem adulten epileptischen Hirn normale Nervenzellen aus Stammzellen bilden", erklärte Olle Lindvall von der Universität Lund. "Interessanterweise schließen sie sich mit anderen Nervenzellen zusammen, was darauf hindeutet, dass sie versuchen, der erkrankten Funktion entgegenzuwirken." Die Forschung befindet sich zwar noch in einer frühen Phase, aber die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass sie in der Zukunft zu potenziellen klinischen Anwendungsmöglichkeiten führen könnte. "Diese Daten stellen einen weiteren Beleg für das therapeutische Potenzial endogener Neurogenese dar", schließen sie.

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Schweden