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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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RFID-Technologie zur Erkennung von Gammelfleisch

Nach dem jüngsten Gammelfleisch-Skandal, bei dem 110 Tonnen verdorbenes Fleisch in Lagerhäusern in Deutschland entdeckt wurden, arbeitet eine Expertengruppe aus verschiedenen Forschungseinrichtungen nun an der Entwicklung eines RFID-Systems, das mittels Laserstrahlen die Frisc...

Nach dem jüngsten Gammelfleisch-Skandal, bei dem 110 Tonnen verdorbenes Fleisch in Lagerhäusern in Deutschland entdeckt wurden, arbeitet eine Expertengruppe aus verschiedenen Forschungseinrichtungen nun an der Entwicklung eines RFID-Systems, das mittels Laserstrahlen die Frische von Fleisch während des Transports vom Schlachthaus in den Supermarkt erfasst und aufzeichnet. Bei dem Projekt "FreshScan", das 2006 ins Leben gerufen wurde, handelt es sich um ein auf drei Jahre angelegtes Projekt, das vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 3 Mio. EUR gefördert und vom Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) koordiniert wird. FreshScan, das sich derzeit in der Konzeptionsphase befindet, wird an der Entwicklung eines aus zwei Komponenten bestehenden Systems arbeiten. Bei der ersten Komponente handelt es sich um einen aktiven RFID-Transponder bzw. ein intelligentes Etikett mit Temperatursensoren, das den Zustand des Fleisches entlang der Lieferkette konstant dokumentieren soll. Mithilfe der zweiten Komponente, einem optischen Handdetektor, wird der aktuelle Zustand des Fleisches mittels Laserstrahlen erfasst und in das intelligente Etikett geschrieben. "Der Detektor misst das Lichtspektrum, in dem chemische Veränderungen erfasst werden können", so Rolf Thomasius, Forscher am IZM. Bei dem Detektor kommt die Ramanspektroskopie zum Einsatz, eine Technologie, die normalerweise in Teleskopen und Satelliten Anwendung findet. Das heißt, ein Laserstrahl wird auf das Fleisch gerichtet und die Absorption und Reflexion des Strahls, die sich mit den sich verändernden chemischen Eigenschaften oder dem Frischezustand des Fleisches verändern, werden gemessen. Die Forscher werden außerdem an einem Demonstrationsmodell dieses mobilen "Frische-Scanners" arbeiten, in der Hoffnung, diesen nach Abschluss des Projekts auf den Markt bringen zu können. "Gegen Ende des Projekts möchten wir über einen Prototyp verfügen, sodass wir das System kurz nach Ablauf des Forschungsprojekts starten können", so Thomasius. Eine kürzlich von der EU durchgeführte öffentliche Konsultation zur umfassenden Nutzung von RFID-Technologien hat ergeben, dass die Bürger geteilter Meinung über das Potenzial von RFID sind. Die eine Hälfte der Konsultationsteilnehmer war skeptisch in Bezug auf den Nutzen der Technologie, die andere Hälfte optimistisch, dass RFID das Leben der europäischen Bürger verbessern kann.

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Deutschland