ESA plant die Zukunft der europäischen Weltraumexploration
Europäische Stakeholder und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) haben sich am 8. und 9. Januar in Edinburgh, UK, getroffen, um mögliche Szenarien für Missionen zum Mond, Mars und erdnahen Objekten wie Kometen und Asteroiden zu diskutieren. Der Zeitpunkt der Gespräche war kein Zufall: Die ESA erstellt gerade ihre langfristige europäische Weltraumexplorationsstrategie, die in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres dem ESA-Rat auf Ministerebene vorgestellt werden soll. "Wir stehen am Beginn eines Prozesses, in dessen Verlauf die Richtung definiert und validiert wird, die die ESA mit ihrer Weltraumexplorationsstrategie in den nächsten Jahrzehnten verfolgen wird", erklärte Piero Messina, ESA-Direktor für Programme für Bemannte Raumfahrt, Schwerelosigkeitsforschung und Exploration. Mehr als 170 Wissenschaftler, Politiker und Vertreter der Luftfahrtindustrie nahmen an der zweitägigen Veranstaltung in Edinburgh teil. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Zusammenarbeit der EU mit anderen Ländern bei der Erarbeitung einer globalen Weltraumexplorationsstrategie. Die US-amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde NASA kündigte bereits an, ab 2020 eine mit Sonnenenergie betriebene Mond-Basis bauen zu wollen. Sie würde als Station für bemannte Marsmissionen dienen. Das Hauptziel der ESA ist eine Marsproben-Mission, bei der auf dem Mars Bodenproben gesammelt und zur Analyse zurück zur Erde gebracht werden. Um dieses Ziel bis Mitte der 2020er Jahre erreichen zu können, sind noch mehrere Missionen erforderlich, um die erforderliche Technologie zu testen. Die wissenschaftlichen Ziele der europäischen Missionen, so Professor John Zarnecki von der britischen Open University, sollten sich zum Beispiel auf die Beantwortung der Frage konzentrieren, woher die Bausteine für das Leben auf der Erde kommen, ob sie auf unserem Planten entstanden sind oder von einem externen Körper, etwa einem Meteoriten, stammen. "Asteroiden haben möglicherweise die Evolution des organischen Lebens auf der Erde ausgelöst", erklärte Professor Zarnecki. "Wir müssen zu einem Asteroiden reisen, dort Material sammeln und es zurück zur Erde bringen." Auch die Untersuchung der Zusammensetzung des Mondes, so Zarnecki weiter, könnte dazu beitragen, die frühe Evolution des Sonnensystems zu erklären.