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Studie: Open Source ist Schlüssel zu europäischer IKT-Wettbewerbsfähigkeit

Free/Libre Open Source Software (FLOSS) könnte die Wettbewerbsfähigkeit Europas steigern. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie über den wirtschaftlichen Einfluss von FLOSS auf die europäische Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). "In Europa ist die Fähigkei...

Free/Libre Open Source Software (FLOSS) könnte die Wettbewerbsfähigkeit Europas steigern. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie über den wirtschaftlichen Einfluss von FLOSS auf die europäische Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). "In Europa ist die Fähigkeit, neue Software-Unternehmen zu schaffen, historisch geringer ausgebildet als in den USA, was auf begrenztes Risikokapital und eine geringe Risikotoleranz zurückzuführen ist. Angesichts dieser Tatsache bietet der hohe Anteil europäischer FLOSS-Entwickler eine einzigartige Möglichkeit, neue Softwareunternehmen zu gründen und so einen Beitrag zur Erreichung der Lissabon-Ziele zu leisten, nämlich Europa bis 2010 zur wettbewerbsfähigsten Wissensökonomie zu machen", heißt es in dem Bericht, der von der GD Unternehmen der Europäischen Kommission in Auftrag gegeben wurde. Dem Bericht zufolge könnte die verstärkte Nutzung von FLOSS eine Möglichkeit für Europa darstellen, die im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt geringen IKT-Investitionen auszugleichen. "Ein Wachstums- und Innovationssimulationsmodell zeigt", so der Bericht, "dass die Steigerung des FLOSS-Anteils an Software-Investitionen von 20 Prozent auf 40 Prozent zu einer Steigerung des jährlichen EU-BIP-Wachstums um 0,1 Prozent führen würde - ohne den Nutzen innerhalb der IKT-Branche selbst zu berücksichtigen. Das entspräche 10 Mrd. EUR jährlich." Der Bericht geht davon aus, dass sich Europa in einer guten Ausgangslage befindet, um seine FLOSS-Investitionen in Höhe von 22 Mrd. EUR (im Vergleich zu 36 Mrd. EUR in den USA) zu steigern, da 63 Prozent aller FLOSS-Entwickler in der EU leben, aber nur 20 Prozent in den USA und Kanada. Darüber hinaus, so der Bericht, haben die USA zwar einen Vorsprung in Bezug auf FLOSS-bezogene Großunternehmen, aber die Tatsache, dass mehr Einzelpersonen aus Europa dazu beitragen, hat zu mehr global erfolgreichen FLOSS-KMU (kleine und mittlere Unternehmen) geführt. "FLOSS bietet in Europa Möglichkeiten für neue Unternehmen, eine größere Rolle in der breiteren Informationsgesellschaft sowie ein Geschäftsmodell, das europäischen KMU entgegenkommt", heißt es in dem Bericht. "Da FLOSS ein von den Arbeitgebern geschätztes Umfeld bietet, das den Ausbau der Fähigkeiten fördert, und da ein größerer Anteil des Mehrwerts lokal erhalten bleibt, kann FLOSS die Schaffung von KMU und von Arbeitsplätzen stimulieren." Der Bericht wurde von der GD Unternehmen der Europäischen Kommission in Auftrag gegeben und von UNU-MERIT, einem gemeinsamen Forschungs- und Schulungszentrum der United Nations University und der Universität Maastricht, erstellt. Die Europäische Kommission hat bereits diverse Maßnahmen zur Förderung der FLOSS-Entwicklung in der EU ergriffen. Im Oktober 2006 erhielt das Projekt SQO-OSS22 3 Mio. EUR für FLOSS-Qualitätstests. Darüber hinaus wurde das Open Source-Webportal, das Open-Source Observatory, erweitert, um die Interoperabilität der Anwendungen zu fördern.