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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Studie ergibt digitale Kluft

Bei einer im Rahmen eines EU-finanzierten Projekts durchgeführten Studie wurden Muster der Internetnutzung in Norwegen, Deutschland und Österreich analysiert. Hierbei wurde herausgefunden, dass die Norweger digital wesentlich bewandter sind als ihre Nachbarn. Bei der Studie wu...

Bei einer im Rahmen eines EU-finanzierten Projekts durchgeführten Studie wurden Muster der Internetnutzung in Norwegen, Deutschland und Österreich analysiert. Hierbei wurde herausgefunden, dass die Norweger digital wesentlich bewandter sind als ihre Nachbarn. Bei der Studie wurde auch die Entstehung einer neuen Art von digitaler Kluft zwischen den Konsumenten und den Erzeugern von Online-Medien festgestellt. Die Studie ist die erste von mehreren Studien, die von CITIZEN MEDIA, einer unter dem Themenbereich "Technologien der Informationsgesellschaft" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) geförderten Initiative, erstellt wurde. Ziel des Projekts ist die Entwicklung neuer Systeme, die nicht-professionellen Nutzern den Konsum, die Erstellung und die Veröffentlichung audiovisueller Medieninhalte durch eine Reihe von Plattformen oder "Online-Gemeinschaften" ermöglichen sollen. Das letztendliche Ziel ist die Beseitigung der wachsenden digitalen Kluft in Europa. Forscher von SINTEF, der norwegischen unabhängigen Forschungsgruppe und einer der Projektpartner, begannen mit der Untersuchung der Kenntnisse im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) von Menschen in Norwegen, Deutschland und Österreich, wo im Rahmen des Projekts Testumgebungen für die Anwendungen eingerichtet werden sollten. Die Forscher, die ihre Analyse auf Statistiken von Eurostat und Statistics Norway stützten, haben die Internetnutzung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in diesen Ländern in fünf Kategorien eingeteilt. Zur ersten und größten Gruppe gehören diejenigen Personen, die überhaupt keine IKT-Kenntnisse besitzen. Laut Schätzungen der Studie fallen 47 Prozent der Österreicher, 39 Prozent der Deutschen und 25 Prozent der Norweger in diese Nutzerkategorie. Menschen ohne jegliche IKT-Kenntnisse sind meist im mittleren Alter - 45 Jahre oder älter - haben ein geringes Einkommen und niedriges Bildungsniveau und wohnen in Haushalten mit wenigen Mitgliedern. Als größte Gruppe von IKT-Nutzern erwiesen sich diejenigen, die Computer und Internet nur gelegentlich nutzen. Über 51 Prozent der Deutschen sind laut Studie Durchschnittsnutzer mit wenigen IKT-Kenntnissen, gegenüber lediglich 28 Prozent der Österreicher und 27 Prozent der Norweger. Indessen ergab die Studie, dass 23 Prozent der Norweger das Internet nutzen, um beispielsweise Informationen zu öffentlichen Dienstleistungen zu finden, im Vergleich zu 15 Prozent der Österreicher und nur fünf Prozent der Deutschen. Die Personen in dieser Gruppe zeichnen sich durch ihr relativ hohes Niveau von IKT-Kenntnissen und ihr hohes Bildungsniveau aus. Vielleicht eine der überraschendsten Offenbarungen der Studie war, dass wenige Menschen das Internet für Unterhaltungszwecke wie Spiele, das Anschauen von Videos oder Fernsehen nutzen. Weniger überraschend war, dass diejenigen, die das Internet hierfür nutzen, meist junge männliche Schüler mit relativ fortgeschrittenen Computerkenntnissen sind. Insgesamt 14 Prozent der Norweger fallen in diese Kategorie, gefolgt von neun Prozent der Österreicher und fünf Prozent der Deutschen. Aber am erstaunlichsten war das Ergebnis, das die Betrachtung der letzten Kategorie zutage brachte, die fortgeschrittene Nutzer umfasst, deren natürlicher Lebensraum sich auf Norwegen zu begrenzen scheint. Die Forscher haben elf Prozent dieser seltenen Spezies in Norwegen ausgemacht, aber konnten keine Spur von ihnen in Österreich oder Deutschland ausfindig machen. Die Personen in dieser Kategorie verwenden Computer und Internet meist für eine breite Palette von Tätigkeiten und kennen sich in Bereichen wie Webdesign und Programmierung aus. Neben den fünf ausgearbeiteten Kategorien untersuchten die Forscher auch vorliegende internationale Studien zu der zunehmenden Nutzung nutzergenerierter Inhalte und sozialer Netzwerkanwendungen bzw. "Online-Gemeinschaften". Sie fanden heraus, dass junge Menschen, die das Internet umfassend nutzen, häufig auch aktive Teilnehmer und Erzeuger von Inhalten sind. Dem Projektkonsortium zufolge signalisiert dies den Beginn einer neuen digitalen Kluft zwischen denjenigen, die Medien bloß konsumieren, und denjenigen, die auch Inhalte erstellen. Das Projektkonsortium wird eigenen Angaben zufolge weitere Analysen von Anwendermustern in Spanien sowie in vier oder fünf anderen europäischen Ländern durchführen.

Länder

Österreich, Deutschland, Norwegen

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