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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Forscher arbeiten an der Entwicklung eines Malaria-Impfstoffs

Die EU hat einem europäischen Forschungsnetzwerk Fördermittel in Höhe von 2,4 Mio. EUR zugesichert, mit denen die Entwicklung eines Malaria-Impfstoffs vorangetrieben werden soll. Wenngleich sich derzeit zahlreiche potenzielle Impfstoffe in unterschiedlichen Phasen der Entwickl...

Die EU hat einem europäischen Forschungsnetzwerk Fördermittel in Höhe von 2,4 Mio. EUR zugesichert, mit denen die Entwicklung eines Malaria-Impfstoffs vorangetrieben werden soll. Wenngleich sich derzeit zahlreiche potenzielle Impfstoffe in unterschiedlichen Phasen der Entwicklung befinden, existiert noch kein lizenzierter Impfstoff gegen die Erkrankung. Das Projekt, das von dem niederländischen Biotechnologieunternehmen Crucell koordiniert wird, trägt den Namen "Preclinical Studies towards an affordable, safe and efficacious two component paediatric malaria vaccine" (Vorklinische Studien zur Entwicklung eines erschwinglichen, sicheren und wirksamen Zwei-Komponenten-Impfstoffs gegen Malaria zur Anwendung bei Kindern) und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Die Projektpartner planen die Durchführung vorklinischer Studien zu einem Impfstoff, bei dem ein Subtyp des Tuberkuloseimpfstoffs BCG als Vektor für das Malaria-Antigen eingesetzt wird. Im Rahmen eines Impfprogramms in Afrika wird Kindern BCG bereits bei der Geburt verabreicht, sodass eine Kombination aus beiden Impfstoffen nach Ansicht der Forscher in jeder Hinsicht sinnvoll wäre. Die Projektpartner werden Studien an Tieren durchführen, um die Wirkung des Impfstoffs zu erforschen und zu ermitteln, in welcher Dosis er am besten verabreicht werden sollte. Parallel dazu verfolgt Crucell einen weiteren Ansatz zur Entwicklung eines Malaria-Impfstoffs: Der Malaria-Parasit wird teilweise in einen Virus eingeführt, mit dem der Impfstoff in den Körper geschleust wird. Dieser Ansatz, der in Zusammenarbeit mit den US-amerikanischen nationalen Gesundheitsinstituten entwickelt wurde, befindet sich bereits in einem späteren Stadium der Entwicklung, da hier bereits klinische Tests durchgeführt werden. Malaria wird durch einen Parasiten namens Plasmodium hervorgerufen, der von Moskitos der Gattung Anopheles auf den Menschen übertragen wird. Zu den Symptomen zählen Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen. Angaben der Weltgesundheitsorganisation zufolge erkranken jährlich über 300 Millionen Menschen an dieser Krankheit, und mindestens eine Million sterben daran. Die meisten Malariatote sind Kleinkinder in den Gebieten südlich der Sahara. Im Laufe der Jahre ist der Malaria-Parasit gegenüber Arzneimitteln und der Anopheles-Moskito gegenüber zahlreichen Insektiziden immer resistenter geworden, was die Erforschung eines Impfstoffs zur Vorbeugung der Erkrankung noch dringlicher macht.

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