Das Vereinigte Königreich kürzt Mittel für Forschungsräte
Britische Forschungsräte haben mit Enttäuschung auf die Ankündigung einer Kürzung ihrer Haushaltsmittel um 68 Mio. GBP (101,4 Mio. EUR) reagiert. Laut dem Ministerium für Handel und Industrie (DTI) seien diese Kürzungen aufgrund von "altem und neuem" politischen Druck erforderlich. Der britische "Engineering and Physical Sciences Research Council" wird die größten Einbußen haben (29 Mio. GBP), gefolgt vom "Medical Research Council" (10,7 Mio. GBP) und dem "Biotechnology and Biological Sciences Research Council" (BBRSC - 6,7 Mio. GBP). Dieser Betrag entspräche 20 neuen Stipendien, die jetzt gestrichen werden müssten, kündigte der BBRSC an. Außerdem müsse er seine jährliche Ausschreibung für neue Ausstattung an seinen geförderten Instituten kürzen. "Bei Änderungen dieser Größenordnung ist es nicht zu vermeiden, dass auch Pionierforschung davon betroffen sein wird", sagte die Geschäftsführerin des BBRSC, Julia Goodfellow. "Wie groß der Schaden für die internationale Wettbewerbsfähigkeit Großbritanniens im Bereich der Biowissenschaften sein wird, hängt davon ab, wie lange wir brauchen werden, um auf unseren geplanten Wachstumskurs wieder zurückzufinden", sagte sie. Peter Cotgreave, Leiter der britischen Kampagne "Campaign for Science and Engineering" (CASE) äußerte sich ebenso besorgt über diese Ankündigung: "Die betroffenen Geldbeträge können im Gesamthaushalt für die Wissenschaft unbedeutend sein, aber die Regierung schafft nicht die Voraussetzungen für die angestrebte dynamische, wissensbestimmte Wirtschaft, indem sie die Kapazitäten der Nation zur Durchführung von Wissenschafts- und Entwicklungsforschung reduziert." Der Betrag von 68 Mio. GBP ist weniger als 1 % der fast 10 Mrd. GBP (14,92 Mrd. EUR), die für Wissenschaft im laufenden dreijährigen Haushaltsplan vorgesehen sind. Die Regierung hebt hervor, dass der Haushalt für Wissenschaft sich seit 1997 mehr als verdoppelt habe und dass er sich selbst in Anbetracht dieser Entscheidung von Jahr zu Jahr erhöhen werde. Großbritannien ist jedoch weit davon entfernt, das EU-Ziel der Erhöhung der Forschungsausgaben auf 3 % des BIP bis 2010 zu erreichen. Es investiert derzeit 1,9 % seines Volksvermögens in Forschung und plant eine Erhöhung dieses Anteils auf 2,5 % bis 2014.
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Vereinigtes Königreich