Bohrungen auf Testgebiet für CO2-Einlagerung haben begonnen
Die Bohrungen für ein unterirdisches Lager für die Einlagerung von CO2 (Kohlendioxid) in der Nähe des deutschen Ortes Ketzin, westlich von Berlin, haben begonnen. Während der nächsten zwei Jahre werden rund 60 000 Tonnen CO2 in die salzhaltige wasserführende Schicht geleitet, wo sie 700 Meter unter der Oberfläche gelagert werden. Der Start der Bohrungen markiert einen wichtigen Meilenstein des EU-finanzierten CO2SINK-Projekts, das beabsichtigt, unser Wissen über die Folgen der Einlagerung großer Mengen von CO2 in einem unterirdischen Reservoire zu erhöhen. Die Projektpartner erhoffen sich von dem Pilotprojekt in Ketzin wichtige Informationen zur Einspritzungstechnologie, zur Sicherheit der CO2-Einlagerung und zu möglichen Langzeitrisiken und -kosten. "Die Einlagerung dieses Treibhausgases kann eine Option darstellen, um mehr Zeit für die Entwicklung und Einführung von CO2-freien Technologien zu gewinnen. Dennoch müssen wir wissen: Welche Prozesse werden durch die unterirdische Einlagerung in Gang gesetzt und was passiert mit dem Medium und auf lange Sicht mit dem eingelagerten CO2? Das ist es, was wir untersuchen wollen", erklärte Rolf Emmermann vom deutschen GeoForschungsZentrum Potsdam, das dieses Projekt koordiniert. Die geologischen Bedingungen des Projektgebiets wurden über Jahre untersucht und man weiß, dass sich der Erdboden dort gut für die CO2-Einlagerung eignet. Darüber hinaus mindert die bestehende Infrastruktur auf der Oberfläche die Erfordernis von neuen Entwicklungen. Das Projekt profitiert ebenso von der starken Unterstützung der örtlichen Politiker und Behörden, die bei der Projektbestimmung eine aktive Rolle gespielt haben. Während des zweijährigen Experiments wird das Gebiet von der Oberfläche bis zur tiefsten Schicht kontinuierlich überwacht. Unter anderem werden Proben in die Bohrlöcher abgesenkt, um durch den Einsatz einer dreidimensionalen Technik, ähnlich dem Ultraschall im medizinischen Bereich, die Beschaffenheit der Felsen in unterschiedlichen Tiefen zu messen. "Wir werden das gesamte methodische Arsenal der geologischen Wissenschaften anwenden, um ein umfassendes Bild der ablaufenden Prozesse zu erhalten, denn der grundlegende Aspekt ist die langfristige Sicherheit einer solchen Lagerungsanlage und die entsprechende Entwicklung der benötigten Überwachungstechnologien", sagte Professor Emmermann.
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