Regionalentwicklung, Antriebskraft für Innovation
Der Anstieg von Innovation in Europa sei untrennbar mit regionaler Leistung verbunden, glaubt Europakommissarin für Regionalpolitik Danuta Hübner. In ihrer Rede vor Teilnehmern der Konferenz "Regionen für den wirtschaftlichen Wandel" am 7. März sagte Frau Hübner, dass Europa Anzeichen dafür zeige, weltweiter Spitzenreiter für Innovationen zu werden. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass 29 % der weltweit führenden 2 000 Firmen aus Europa kommen, was allgemein im Einklang mit einem 30%-Anteil am weltweiten BIP steht. Der kürzlich veröffentlichte EU-Innovationsanzeiger für 2006 macht deutlich, dass sich die Innovationslücke zwischen Europa und den USA seit 2002 beständig verkleinert hat und zurzeit ungefähr die Hälfte ihres ursprünglichen Ausmaßes besitzt. Von den sechs weltweit führenden Innovationsländern gehören vier zur EU (Schweden, Finnland, Dänemark und Deutschland). Ein Großteil dieses Erfolgs, sagte die Kommissarin, sei untrennbar mit den Leistungen der Regionen verbunden. Sie zeigte Regionen wie Uusima, Stockholm und Hamburg auf, die sich an der Spitze des Regionalen Europäischen Indexes für Wettbewerbsfähigkeit befinden. "Interessanterweise können wir sehen, dass dies keine Einzelfälle sind, da die meisten Regionen in führenden Innovationsländern im Bezug auf regionale Wettbewerbsfähigkeit sehr gut liegen", bemerkte sie. Der Kommissarin zufolge bestätigt diese Ansicht, dass Wettbewerbsfähigkeit einen Aufschwung und wirtschaftliche Entwicklung aller Regionen zusammen erfordere. "Noch wichtiger ist die Erkenntnis, dass Wettbewerbsfähigkeit kein Nullsummenspiel ist, das auf der Verschiebung einer begrenzten Menge von Ressourcen von einer Region zur anderen beruht. Alle Regionen können Gewinner sein", behauptete Frau Hübner. Danuta Hübner sagte, sie sei froh zu sehen, das die Mitgliedstaaten Innovation und die Lissabonner Ziele zu "zentralen Grundsätzen" ihrer Kohäsionspolitik machten. Es wird angenommen, dass 200 Milliarden Euro der für die Regionalpolitik bereitgestellten 350 Milliarden Euro für Gebiete bestimmt sind, die in der Strategie von Lissabon als Hauptmotoren für Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung festgestellt wurden. Von diesen werden ungefähr 40 Milliarden Euro - mehr als 10 % der Gesamtsumme - speziell in Innovation sowie in Forschung und Entwicklung (FuE) investiert. "Wichtig ist, dass die Absicht der Kommission darin besteht, dass dieser Beitrag die Synergien mit anderen politischen Maßnahmen der EU zu Forschung und Entwicklung ausnutzt", sagte die Kommissarin. Im Juni wird die Kommission eine Mitteilung mit weiteren Richtlinien zu diesem Thema veröffentlichen, fügte sie hinzu. Innovation und Wachstum sind auch das zentrale Anliegen der Initiative Regionen für den wirtschaftlichen Wandel, die von 2007 bis 2013 laufen wird. Die Initiative will Innovation ankurbeln, indem sie europäische Regionen zu starken Partnerschaften zusammenführt und ihnen hilft, Vorteile aus Erfahrung und vorbildlichen Verfahren zu ziehen. "Wenn Beziehungen für eine innovationsbasierte wirtschaftliche Entwicklung wichtig sind, wird deutlich, dass Regionalpolitik einen auf Netzwerken und Zusammenarbeit basierten Ansatz weiter entwickeln muss", sagte Frau Hübner. "Die moderne Volkswirtschaft lehrt uns, dass bei knappen Ressourcen immer ein Wettbewerbsdruck zur Zusammenarbeit besteht, da es einen erheblichen Zusammenhang zwischen Vertrauen und wirtschaftlichem Erfolg gibt", folgerte sie.