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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Forschung für die Entwicklung von Technologien zur nachhaltigen Erzeugung von Bio-Lebensmitteln

Im Einklang mit der Ansicht, "Wir sind was wir essen" sind Öko-Lebensmittel ein milliardenschwerer Sektor geworden, da die Verbraucher mehr und mehr auf den "Öko-Zug" aufspringen und ihr Geld für gesunde Produkte ausgeben. Das Projekt QualityLowInputFood (QLIF), gefördert vo...

Im Einklang mit der Ansicht, "Wir sind was wir essen" sind Öko-Lebensmittel ein milliardenschwerer Sektor geworden, da die Verbraucher mehr und mehr auf den "Öko-Zug" aufspringen und ihr Geld für gesunde Produkte ausgeben. Das Projekt QualityLowInputFood (QLIF), gefördert vom Sechsten EU-Rahmenprogramm (RP6), will mehr Qualität, mehr Sicherheit und preiswertere Produkte für Öko-Lebensmittel entwickeln, um der wachsenden Nachfrage nach natürlicheren, gesünderen Lebensmitteln mit weniger Chemikalien und Zusätzen nachzukommen. Mit 31 Partnern aus 15 verschiedenen Ländern umfasst der Forschungsbereich des Projekts die gesamte Produktionskette vom Bauernhof bis auf den Tisch, einschließlich der Fleischerzeugung. Das Projekt wird darüber hinaus die Haltungen und Erwartungen der Verbraucher im Bezug auf Lebensmittel mit dem Ökolabel untersuchen. Ein Großteil des weit gefassten, mit 18 Millionen Euro ausgestatteten Projekts wird sich auf die Suche nach ökologischen Alternativen für das Waschen frischer Gemüse konzentrieren. Dazu gehört auch das Waschen von Salat in ozonisiertem anstelle von chlorhaltigem Wasser. Chlor wird bei der Massenproduktion von Lebensmitteln eingesetzt, ist aber bei der Erzeugung ökologischer Lebensmittel nicht erlaubt. "In Finnland verwenden wir keine Chlorreinigung, aber die Briten setzen diese in einem solchen Maß ein, dass selbst ihr Kopfsalat nach Chlor riecht, was sie mit Frische assoziieren ", sagt Marjo Särkkä-Tirkkonen von der Universität Helsinki, die für diesen Teil der Untersuchungen und des Projekts verantwortlich ist. "Ozon ist eine Alternative zu Chlor, die unsere Aufmerksamkeit verdient hat. Es könnte ein guter Ersatz sein, da es im Laufe des Verfahrens zu Sauerstoff zerlegt wird und keine Rückstände hinterlässt, die vom Menschen aufgenommen oder in die Umwelt abgegeben werden können. Wie Chlor verringert Ozon die Zahl der Mikroben auf dem Gemüse und macht dieses so für 10 bis 12 Tage lang haltbar. Frisch geerntetes Gemüse und Wurzelgemüse wird sehr leicht schlecht", erklärt sie. Ozon würde viele ökologische Vorteile bieten, birgt aber auch Gefahren. Da es ziemlich giftig ist, können nur sehr geringe Mengen während des Verarbeitungsprozesses eingesetzt werden. "Wir wollen den optimalen Anteil von Ozon herausfinden, mit dem die Reinigung so kurz wie möglich gehalten werden kann, sodass das Waschen der Lebensmittel ein kontinuierlicher und abgeschlossener Prozess bildet. Ozon ist als Substanz so reaktionsfähig, dass die Messung der Wirkung einer bestimmten Menge sehr schwer und ihre Stabilisierung ein Problem ist. Organische Substanzen verbrauchen das im Waschwasser enthaltene Ozon sehr schnell", sagt Dr. Särkkä-Tirkkonen. Bei diesen Versuchen wurde Eisbergsalat verwendet, der nach Angaben der Projektpartner die Versuche sehr gut überstanden hat: "Dieses Gemüse hat eine sehr empfindliche Zellstruktur. Wir befürchteten, dass es die Behandlung mit Ozon nicht überstehen und sich zum Beispiel farblich verändern würde. Aber dazu ist es nicht gekommen. Dies bietet vielversprechende Aussichten in Bezug auf eine Verwendung für die Reinigung von länger haltbaren Gemüsen wie Zucchini und Tomaten." Im Prinzip ist die Reinigung mit Ozon eine alte Technik, die heute zum Beispiel für die Aufbereitung von Schwimmbadwasser eingesetzt wird, sodass die Badenden kein Chlor mehr riechen müssen, oder aber in Waschmaschinen, um Gerüche und Mikroben zu entfernen. Was Lebensmittel angeht, ist Ozon in Europa allerdings eine relativ neue Technologie. Bevor es auf den Markt gebracht werden kann, müssen noch weitere Tests durchgeführt werden. Im Frühjahr 2007 finden weitere Ozon-Pilotversuche, diesmal im Großtest, statt. Wenn das Verfahren sich als erfolgreich herausstellt, könnte es für alltägliche Lebensmittel angewandt werden und sich verbreiten, glaubt Dr. Särkkä-Tirkkonen. Selbst herkömmliche Massenproduktionssysteme für Lebensmittel könnten auf dieses umweltfreundlichere Lebensmittelproduktionsverfahren umstellen.

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