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Europäische Gruppe für Geisteswissenschaften gibt Beurteilung zum RP7 ab

Laut des Abschlussberichts der Sachverständigengruppe für Geisteswissenschaften (EGH - Expert Group on the Humanities) habe die Europäische Kommission viel unternommen, um die Teilnahme von Geisteswissenschaftlern am Siebten Rahmenprogramm (RP7) anzuregen. Gleichzeitig blieben...

Laut des Abschlussberichts der Sachverständigengruppe für Geisteswissenschaften (EGH - Expert Group on the Humanities) habe die Europäische Kommission viel unternommen, um die Teilnahme von Geisteswissenschaftlern am Siebten Rahmenprogramm (RP7) anzuregen. Gleichzeitig blieben aber noch viele offene Aufgaben. Das RP7 stellt das erste europäische Forschungsrahmenprogramm mit einem kompletten Thema (Thema 8) für die Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften dar. Vorangegangene Rahmenprogramme haben einige Fördermittel für geisteswissenschaftliche Projekte bereitgestellt, die aber nur wenig Interesse vonseiten der geisteswissenschaftlichen Forschergemeinde geweckt hatten. Die Gruppe hebt hervor, dass dies bedauerlich sei, weil die Geisteswissenschaften Licht auf Fragen zum Beispiel zur europäischen Integration und anderen gesellschaftlichen Herausforderungen werfen können. "Geisteswissenschaften sind eine Quelle, die bezüglich der Lissabonner Agenda und anderer politischer Agenden zu wenig beansprucht wird", schreiben die Sachverständigen. Mit der Absicht, eine hohe Beteiligung der geisteswissenschaftlichen Gemeinschaft am RP7 zu gewährleisten, hat die Kommission die EGH eingesetzt, die bei der Erarbeitung des entsprechenden Arbeitsprogramms helfen sollte. Die 11-köpfige Gruppe unter dem Vorsitz von Professor Wolfgang Mackiewicz von der Freien Universität Berlin hat die Kommission dabei beraten, wie die Instrumente des Rahmenprogramms für die Geisteswissenschaften angepasst und wie die zentralen Konzepte der EU-Verbundforschung von Geisteswissenschaftlern in ihren Vorschlägen genutzt werden könnten. Die Gruppe hat der Kommission auch dabei geholfen, eine 'geisteswissenschaftlerfreundlichere' Terminologie für die Formulierung des Arbeitsprogramms zu verwenden. Mit Blick auf das Ende ihrer Amtszeit stellt die Gruppe fest, dass die Kommission bereist die meisten ihrer Anmerkungen berücksichtigt hat. Zum Beispiel wurde die Sprache zur Formulierung der Arbeitsprogramme verbessert und das Programm unterstreicht die bedeutende Rolle, die geisteswissenschaftliche Forscher spielen könnten. Der Bericht schließt mit einer Reihe von Empfehlungen für die Zukunft. Dazu gehören Aufrufe zu weiteren Bemühungen für eine geisteswissenschaftlichere Formulierung der Themen und ein Vorschlag, dass die Generaldirektion Forschung der Kommission einige erfolgreiche Anträge geisteswissenschaftlich geführter Konsortien exemplarisch darstellen solle. Die Gruppe merkt außerdem an, dass "die GD Forschung angesichts der Tatsache, dass Mitgliedstaaten und einzelne Institutionen versuchen, die Zusammenarbeit zwischen den Geisteswissenschaften und den harten Wissenschaften anzuregen, mehr Anstrengungen unternehmen sollte, das Interesse der Geisteswissenschaftler an anderen Themen des RP7 zu wecken." Weitere Hinweise für die Zukunft betreffen die Bedeutung der Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit der GD Forschung und die Notwendigkeit, junge Naturwissenschaftler über strategieorientierte Verbundforschung zu informieren. Zuletzt rufen die Sachverständigen zur Einrichtung einer dauerhafteren Gruppe zu den Geisteswissenschaften auf, die weitere Entwicklungen in diesem Bereich begleiten solle. Außerdem merken sie an, dass die GD Forschung sicherstellen sollte, dass alle Evaluationsgremien in Verbindung mit den Themen einen Vertreter der geisteswissenschaftlichen Disziplinen haben sollen. Abschließend zeigt sich die Sachverständigengruppe optimistisch, dass die Teilnahme der Geisteswissenschaften am Rahmenprogramm nützlich sein wird. "Während kein Zweifel daran bestehen kann, dass das Thema 8 eine große Herausforderung für Geisteswissenschaftler darstellt, bedeutet es auch eine einzigartige Gelegenheit für sie, einen wirklichen Beitrag zur weiteren Entwicklung der europäischen Gesellschaft und der Gesellschaften zu leisten", schreiben sie. "So betrachtet stellt das Thema 8 eine starke Ermutigung für die Geisteswissenschaften dar, über ihre Rolle in, ihre Relevanz für und ihre potenzielle Wirkung auf die Gesellschaft nachzudenken."