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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Studie enthüllt höheres Armutsrisiko für Zuwanderer aus Nicht-EU-Ländern

Wie Forscher des Europäischen Zentrums für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung herausgefunden haben, ist die Wahrscheinlichkeit für Zuwanderer aus Nicht-EU-Staaten in der EU in Armut zu leben größer als für die einheimische Bevölkerung. Die von der Politikwissenschaftlerin...

Wie Forscher des Europäischen Zentrums für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung herausgefunden haben, ist die Wahrscheinlichkeit für Zuwanderer aus Nicht-EU-Staaten in der EU in Armut zu leben größer als für die einheimische Bevölkerung. Die von der Politikwissenschaftlerin Orsolya Lelkes geleitete Studie untersuchte die Armutszahlen bei Migranten in 14 europäischen Ländern. Die Arbeit ist Teil eines Projekts, das von der Generaldirektion Beschäftigung und Soziales der Europäischen Kommission finanziert wurde. Das Team fand nicht nur heraus, dass es bei Nicht-EU-Migranten mehr Armut gibt, sondern auch, dass sie, im Vergleich zu den EU-Migranten, bezüglich der Belastung durch Armut eine klar abgegrenzte Gruppe bilden. 'Armut' wurde nach dem Laeken-Indikator definiert, der die Armutsgrenze bei 60% des Medianeinkommens eines Landes festsetzt. "Das Armutsrisiko für Migranten aus Ländern der Europäischen Union unterscheidet sich deutlich von Land zu Land, es ist aber niedriger als bei anderen Migranten, manchmal genauso hoch wie für Nicht-Migranten. Besonders deutlich ist die Kluft zwischen "EU/Nicht-EU"-Zuwanderern in Belgien, Frankreich, Luxemburg und Norwegen", schreibt Dr. Lelkes. Gleichzeitig liegen die Armutszahlen unter EU-Migranten in Dänemark, Griechenland, Irland, Norwegen und Portugal unter (oder auf gleicher Höhe) dem nationalen Durchschnitt. Einzig in Österreich zeigt sich fast doppelt so viel Armut bei in der EU geborenen Migranten als bei Nicht-Migranten. Dr. Lelkes erklärt das unterschiedliche Armutsrisiko von Zuwanderern aus der EU und von außerhalb anhand der Merkmale dieser zwei Gruppen. Migranten aus EU-Ländern haben tendenziell eine längere Ausbildung erhalten als die aus Nicht-EU-Ländern; manchmal liegt ihr Bildungsstand über dem Durchschnitt des Landes, in dem sie leben. Die Beschäftigungszahlen liegen bei EU-Migranten ebenfalls höher als bei denen aus Nicht-EU-Ländern. Dr. Lelkes zufolge weisen die Ergebnisse der Studie auf eine Bedrohung der sozialen Rechte in einigen Gesellschaftsbereichen hin. Eine relative Benachteiligung könnte außerdem zu gesellschaftlichen Spannungen zwischen Migranten und der einheimischen Bevölkerung sowie innerhalb der zugewanderten Bevölkerung führen.