EU-Projekt macht aus Raffinerien "Bioraffinerien"
Der Umbau bestehender Mineralölraffinerien für die Verwendung als Bioraffinerien ist die Zielsetzung des neu initiierten BIOCOUP-Projekts. Ein Hauptziel der europäischen Energiepolitik ist die Beschleunigung des Einsatzes von Biokraftstoffen - jeder Art von Kraftstoffen, die aus Biomasse hergestellt wird (vor kurzem noch lebende Organismen oder deren Stoffwechselprodukte, wie beispielsweise Kuhdung). Weitere ideale Kandidaten für die Biokraftstoffproduktion sind Rohstoffe wie Zucker, Weizen und Mais. Biokraftstoff wird auch durch die Kohlevergasung von Holz hergestellt (Biokraftstoff der zweiten Generation). Im Gegensatz zu anderen natürlichen Ressourcen wie Erdöl, Kohle und nukleare Brennstoffe sind Biokraftstoffe umweltfreundliche, erneuerbare Energiequellen. Voraussetzung für die Produktion von Biokraftstoffen ist allerdings die Entwicklung von Bioraffinerien, die die Biomasse verarbeiten können. Das unter dem Themenbereich "Nachhaltige Entwicklung, globale Veränderungen und Ökosysteme" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanzierte BIOCOUP-Konsortium möchte eine Reihe von Verfahrensschritten entwickeln, die es ermöglichen, verschiedene Biomasserohstoffe in konventionelle Ölraffinerien einzuspeisen, um so Energie und sauerstoffangereicherte Chemikalien zu produzieren. Das Projekt wird sich auf Industrien mit bestehenden Raffinerien konzentrieren, wie Energie, Papier, Zellstoff und Lebensmittel. Man hofft, dass die Anstrengungen des Projekts zu einer größeren Auswahl an Produkten, wie Brennstoffe für den Verkehr und Chemikalien, führen werden, ebenso wie zu einer Anerkennung von Biomasse als nachhaltige Energiequelle. Die Projektpartner erwarten von ihrer Arbeit auch, dass sie zur technologischen Weiterentwicklung von Verfahren für die Biomasseproduktion führen wird. "Wir glauben, es gibt gute Möglichkeiten sowohl für neue Unternehmen, wegen der neu entwickelten Technologien, als auch für existierende Firmen, weil die Bioraffinerie letztendlich in die bestehenden Anlagen integriert wird", sagt Projektkoordinator Yrjö Solantausta.