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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Wissen teilen um zu überleben

Laut eines neuen Berichts der Denkfabriken Demos und The Centre sollte die EU als Verfechterin und Vorbild für die internationale Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung angesehen werden. Der Bericht, "The Atlas of Ideas", ist das Ergebnis einer 18-monatigen Studie. Er w...

Laut eines neuen Berichts der Denkfabriken Demos und The Centre sollte die EU als Verfechterin und Vorbild für die internationale Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung angesehen werden. Der Bericht, "The Atlas of Ideas", ist das Ergebnis einer 18-monatigen Studie. Er wertet den Innovationsanstieg in China, Indien und Südkorea aus und stellt vier zentrale Empfehlungen auf, wie die EU am besten auf die durch diese Länder aufgeworfenen Herausforderungen reagieren könne. "Wir behaupten, dass diejenigen erfolgreich sein werden, die Wissen teilen und nicht für sich behalten", sagte James Wilsdon, einer der Autoren des Berichts, bei der Präsentation des 'Atlas' in Brüssel. Simon O'Connor von The Centre zufolge muss Europa jetzt handeln, solange Asiens Innovationskapazitäten sich noch entwickeln. "In zehn Jahren wird es zu spät sein", warnte er. Die erste Empfehlung des Berichts für die EU ist es, "massenhaft Zusammenarbeit zu entfesseln". Er merkt an, dass das Siebte Rahmenprogramm (RP7) mit seiner erhöhten Finanzausstattung und einem verstärkten Schwerpunkt auf der internationalen Zusammenarbeit ein Schritt in die richtige Richtung sei. Die Aufgabe besteht nun darin sicherzustellen, dass FuE bei den langfristigen Haushaltsplänen der EU ein noch höherer Vorrang eingeräumt wird. "Das Ziel sollte eine Verdopplung des Budgetanteils für 'Wettbewerbsfähigkeit für Wachstum und Beschäftigung' sein - und damit sicherzustellen, dass die Mittel für das RP8, das von 2014 bis 2020 laufen wird, 100 Milliarden Euro übersteigen", schreiben die Autoren. Darüber hinaus sollte der internationalen Zusammenarbeit im Achten Rahmenprogramm ein höherer Stellenwert eingeräumt werden. In der Zwischenzeit sollten die im RP7 neu eingeführten Mechanismen für die internationale Zusammenarbeit im Jahr 2010 überprüft werden. So würde man genug Zeit haben, die Erfahrungen daraus beim neuen Rahmenprogramm zu berücksichtigen. Die zweite Empfehlung für die EU ist es, ein "Magnet für Talente" zu werden. "Der Zustrom von Wissenschaftlern und Unternehmern ist der Lebenssaft für ein globales Innovationsnetzwerk", heißt es in dem Bericht. Der erste Schritt für die Europäische Union wären Forschungsarbeiten über den internationalen Zustrom von Talenten in den EU-Mitgliedstaaten und über die Beziehung zwischen Migration und Innovation. Die Steigerung der Teilnahmen asiatischer Forscher an den Marie-Curie-Mobilitätsprogrammen der Union sei ein Weg, wie man Talente nach Europa locken könnte. Derzeit sei die asiatische Teilnahme an den Programmen bedenklich niedrig. Gleichzeitig müsse die EU mehr Wissenschaftler nach Asien schicken; momentan entscheiden sich fast alle Marier-Curie-Stipendiaten, die in Drittländer gehen, für die USA, Kanada oder Australien. Drittens wird der "Aufbau von Wissensbanken" empfohlen. "Neue Entwicklungen können jederzeit passieren, und die EU muss darauf vorbereitet sein", kommentierte Simon O'Connor. Dies bedeute, Verbindungen zu den wissenschaftlichen Forschergemeinden in Drittländern zu schaffen und zu stärken. Zurzeit haben die Vertretungen der Europäischen Kommission in China und Indien jeweils nur einen Gesandten für die Wissenschaft, obwohl viele Mitgliedstaaten beträchtliche Teams von wissenschaftlichen Gesandten und Beratern in diesen Ländern haben. "Dient dieses Verhältnis den langfristigen Interessen Europas?" fragt der Bericht. "Oder bewegt es Drittländer dazu, individuelle EU-Mitgliedstaaten gegeneinander und gegen größere Partner wie die USA auszuspielen?" Die letzte Empfehlung lautet, "globale Wissenschaft in Richtung globaler Ziele zu lenken". Das Kernfusionsprojekt ITER und das Satellitennavigationsprojekte Galileo sind gute Beispiele für die Zusammenlegung von globalem Wissen zur Lösung globaler Herausforderungen. Weitere Bereiche, die nach Meinung des Berichts von diesem Ansatz profitieren könnten, umfassen kohlenstoffarme Energie, den nachhaltigen Verkehr und die Vorbeugung von Pandemien. Mary Minch, Direktorin für internationale Zusammenarbeit bei der Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission, begrüßte den Bericht und hob hervor, dass die Frage nach der Ankurblung weltweiter Kooperationen ein zentraler Punkt des jüngst veröffentlichten Grünbuchs zum Europäischen Forschungsraum sei. "Internationale Zusammenarbeit wird ein bedeutender Teil der Debatte sein", sagte sie.

Länder

China, Indien, Südkorea