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Reding fordert Griechenland auf, das richtige Umfeld für die Breitbandtechnologie von Morgen zu schaffen

Viviane Reding, die EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, hat die Bemühungen Griechenlands begrüßt, in Bezug auf Breitbandzugang und -abdeckung den Anschluss an die anderen EU-Länder zu suchen. Gleichzeitig forderte sie jedoch weitere politische und insbesond...

Viviane Reding, die EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, hat die Bemühungen Griechenlands begrüßt, in Bezug auf Breitbandzugang und -abdeckung den Anschluss an die anderen EU-Länder zu suchen. Gleichzeitig forderte sie jedoch weitere politische und insbesondere rechtliche Maßnahmen, damit sich Griechenland einen Platz "an der Spitze der Breitbandinnovation" sichert. Was die Breitbandtechnologie anbelangt, liegt Griechenland weit unter dem EU-Durchschnitt. Im Januar 2007 nutzten nur 4,4 Prozent der Griechen aktiv die Breitbandtechnologie. Der EU-Durchschnitt liegt bei 16,9 Prozent. "Trotz der bedeutenden Fortschritte in den vergangenen Monaten und trotz Regierungsinitiativen wie dem 'Jahr des Breitbands' steht Griechenland immer noch an letzter Stelle in der erweiterten Europäischen Union mit ihren 27 Mitgliedstaaten. Auch die durchschnittliche Geschwindigkeit der Breitbandverbindungen liegt noch weit unterhalb der, die für viele andere europäische Verbraucher schon Normalität geworden ist", so Reding. Die Breitbandabdeckung in Griechenland ist ebenso mangelhaft wie die Durchdringung. Nur 19 Prozent aller Griechen könnten einen Breitbandanschluss abonnieren - im Vergleich zu 90 Prozent europaweit. Warum sollten sich die Griechen überhaupt über Breitbandabdeckung und -durchdringung Gedanken machen? Wirtschaft, E-Gesundheit und E-Regierung waren die Argumente, die die Kommissarin anführte, um ihrer Forderung nach neuen Maßnahmen in Griechenland Nachdruck zu verleihen. Breitband fördere das Wirtschaftswachstum, indem es Arbeitsplätze schaffe und die Umsätze durch E-Handel steigere, so Reding. Breitbandanschlüsse versorgen aber auch die Bevölkerung mit effizienteren öffentlichen Dienstleistungen. Die Kommissarin verwies hier auf das Gesundheitswesen: "Breitbandverbindungen sorgen dafür, dass die höchsten Behandlungsstandards auch in den abgelegensten Gebieten verfügbar sind. Sie können lebensrettende klinische Anwendungen wie Tele-Chirurgie und Ferndiagnose bieten." Man stelle sich nur einmal vor, forderte die Kommissarin ihre Zuhörer auf, man sei auf einer abgelegenen griechischen Insel und habe plötzlich Brustschmerzen. Vielleicht könnte der örtliche Arzt auch helfen, aber er hätte keinen Zugriff auf die Ergebnisse früherer EKGs oder auf andere Daten aus der Patientenakte. "Wenn Ihnen auf einmal etwa fehlt und Sie sich im örtlichen Krankenhaus behandeln lassen müssen, würden Sie sich nicht sicherer fühlen, wenn Ihr Herz-Spezialist bei dem Eingriff dabei sein könnte?" Griechenland hat sich Ziele gesetzt: Etwa 90 Prozent der Bevölkerung sollen bis 2008 Zugang zum Breitbandnetz haben. Dazu wurden 210 Mio. EUR bereitgestellt, 50 Prozent davon von der EU. Darüber hinaus will Griechenland Metropolitan Area Networks in 75 Ballungsräumen einführen, drahtlose Breitbandnetze in 120 Städten, drahtlose Hotspots in 400 Unternehmen sowie die Breitbandnutzung über Satellit. "Das ist enorm ehrgeizig und ich begrüße die Ziele und Maßnahmen der Regierung. Dennoch sind noch einige weitere politische Schritte notwendig um sicherzustellen, dass Griechenland nicht nur aufschließt, sondern sich an der Spitze der Breitbandinnovation platziert", sagte Reding. Denn die Zielsetzungen im Bereich der Breitbandtechnologie veränderten sich permanent und die anderen warteten nicht, bis Griechenland aufgeholt habe, sondern sie marschierten immer weiter. "Griechenland braucht das Breitbandnetz heute, aber es braucht auch ein dynamisches, wettbewerbsorientiertes Umfeld, damit es morgen die Breitbandtechnologie von Morgen liefern kann", so Reding weiter. Die Antwort liege jedoch nicht in noch mehr öffentlichen Mitteln. "Öffentliche Subventionen können die Entwicklung fördern, aber sie bieten keine langfristige Lösung: Der Markt muss die Antwort auf diese Frage vorgeben", mahnte die Kommissarin. Daher müsse Griechenland sicherstellen, dass es einen Regulierungsansatz verfolgt, der Anreize für nachhaltige Innovation, Wettbewerb und Investitionen bietet, fügte sie hinzu.

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