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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Spanien muss Forschung und Entwicklung "zurückerobern"

Die größte Herausforderung, der sich Spanien derzeit gegenübersehe, so die spanische Ministerin für Bildung und Forschung Mercedes Cabrera, sei die Tatsache, dass die Privatwirtschaft wesentlich stärker in Forschung und Entwicklung (F&E) investieren müsse. "Wir müssen den An...

Die größte Herausforderung, der sich Spanien derzeit gegenübersehe, so die spanische Ministerin für Bildung und Forschung Mercedes Cabrera, sei die Tatsache, dass die Privatwirtschaft wesentlich stärker in Forschung und Entwicklung (F&E) investieren müsse. "Wir müssen den Anteil der Privatwirtschaft an Forschung und Entwicklung bedeutend steigern", sagte Cabrera anlässlich der Eröffnung der dritten Europäischen Ausstellung zu Forschung und Innovation, bei der Spanien in diesem Jahr als Ehrengast dabei war. "Es ist uns ganz deutlich bewusst, dass wir wissenschaftliche Forschung und Entwicklung in Spanien zurückerobern müssen, wenn wir die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft sicherstellen möchten", fügte die Ministerin hinzu. Die spanische Regierung hat bereits das Programm INGENIO 2010 ins Leben gerufen, in dessen Rahmen Behörden, Unternehmen, Universitäten sowie Forschungs- und Entwicklungsinstitute zusammenarbeiten, um die spanischen Investitionen in F&E anzukurbeln. INGENIO 2010 will dafür sorgen, dass bis 2010 sowohl die derzeitigen F&E-Ausgaben von 1,25 Prozent des BIP auf 2 Prozent als auch die Investitionen aus dem Privatsektor von 46 auf 55 Prozent ansteigen. Wenn dieses Ziel erreicht werden soll, muss jedoch noch einiges getan werden. "Wie in vielen anderen europäischen Ländern auch sind die Investitionen des Privatsektors in Forschung und Entwicklung geringer, als wir uns das wünschen", erklärte Eulalia Perez, Generaldirektorin der spanischen Stiftung für Wissenschaft und Technologie (FECYT). "Auch wenn wir noch einen langen Weg vor uns haben, wenn wir die Lissabon-Ziele erreichen wollen, so zeigt meiner Ansicht nach die Tatsache, dass wir hier bei dieser Ausstellung als Ehrengast geladen wurden, dass unsere kontinuierlichen Anstrengungen in diesem Bereich gewürdigt werden", so Perez. Spanien hat in der Tat enorme Fortschritte gemacht, wenn man bedenkt, dass es vor nur 30 Jahren quasi keine spanische Forschung gab. "Erst 1986 hat Spanien seine eigene F&E-Politik entwickelt. Seitdem ist Spanien - in allen Bereichen und innerhalb kurzer Zeit - eine Wissenschaftsmacht geworden, in erster Linie dank der gemeinsamen Anstrengungen der Zentralregierung, der Regionen und insbesondere der jungen Generation von Forschern, Ingenieuren und Hochschulabsolventen in unserem Land", erklärte Perez. Diese Wissenschaftskraft zeigte sich am Stand des Landes bei der Forschungs- und Innovationsausstellung, wo der ASIBOT-Roboter ausgestellt war. Der Roboterarm, der an der Universität Carlos III in Madrid entwickelt wurde, ist für Menschen mit einer körperlichen Behinderung gedacht, die bei täglichen Verrichtungen, wie essen, rasieren oder sich das Gesicht waschen, Hilfe brauchen. Der Arm funktioniert entweder über Spracherkennung oder über einen persönlichen digitalen Assistenten (PDA). Der erste Prototyp des Roboters wurde bereits in einer Krankenhausumgebung getestet und hat sich als so funktionstüchtig erwiesen, dass er das Selbstvertrauen seiner Benutzer enorm steigerte. Dennoch hat das Projekt noch keine privaten Investoren gefunden, mit deren Hilfe ein vermarktbares Produkt entstehen kann. Der Roboterarm illustriert ein in Spanien recht weit verbreitetes Problem, nämlich dass die hervorragende Forschung die dringend notwendigen Geldgeber aus der Privatwirtschaft nicht findet, mit denen sie die nächste Stufe des Entwicklungsprozess erklimmen kann.

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