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Für die Zukunft unserer Meere und Ozeane ist eine starke Meeresforschungsstrategie notwendig, sagt Kommissar Borg

Laut Joe Borg, EU-Kommissar für Fischerei und Maritime Angelegenheiten, müssen Meereswissenschaften und -technologie die Grundlage für eine zukünftige europäische Meerespolitik bilden. In seiner Rede auf der Konferenz EurOCEAN 2007 sprach Borg über die Notwendigkeit, die Bed...

Laut Joe Borg, EU-Kommissar für Fischerei und Maritime Angelegenheiten, müssen Meereswissenschaften und -technologie die Grundlage für eine zukünftige europäische Meerespolitik bilden. In seiner Rede auf der Konferenz EurOCEAN 2007 sprach Borg über die Notwendigkeit, die Bedrohungen durch meeresbezogene menschliche Aktivitäten und durch den Klimawandel auf die marinen Ökosysteme anzugehen. "Auf diese zwei zentralen Herausforderungen sind komplexe Antworten notwendig, die von größter politischer Relevanz sind. Wir müssen sicherstellen, dass die heute getroffenen Entscheidungen auch angemessen sind, um den Reichtum und das Wohlergehen der künftigen Generationen zu sichern. Wir sind fest davon überzeugt, dass Wissenschaft und Technologie den Schlüssel bereithalten und uns erlauben, das wirtschaftliche Potenzial aller meeresbezogenen Tätigkeiten mit dem Gebot der ökologischen Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen," sagte der Kommissar. Im Juni 2006 hatte die Europäische Kommission die Interessengruppen dazu aufgerufen, Beiträge zu dem Grünbuch "Die künftige Meerespolitik der EU: Eine europäische Vision für Ozeane und Meere" zu leisten, das sich mit der Notwendigkeit einer umfassenden europäischen Strategie der Meeresforschung befasst. Nach Borg haben die Reaktionen der Interessengruppen den Bedarf für eine solche Strategie bestätigt und folgende vier Schwerpunktthemen hervorgehoben. Das erste ist die Notwendigkeit zur sektorenübergreifenden Zusammenarbeit sowohl im Bereich der Meerespolitik als auch in traditionellen Forschungsbereichen. Für diesen Ansatz sei es erforderlich, strategische, sektorenübergreifende Aufgaben zu bestimmen und dann die notwendigen Instrumente bereitzustellen, um diese angemessen zu bewältigen, sagte Borg. Auf EU-Ebene könnten diese Instrumente ein System auf Kostenteilungsbasis für katalysierende Großinitiativen für eine bessere Bewirtschaftung und besseren Schutz der Meeresressourcen sowie gemeinsame Aufrufe zur Vorschlagseinreichung unter dem Siebten Rahmenprogramm (RP7) umfassen. Der Kommissar betonte auch, es sei besonders wichtig, die Zusammenarbeit zwischen Meeres- und maritimer Forschung und -technologie zu fördern. "Aus einer gestärkten Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Bereichen haben wir viel zu gewinnen", bemerkte er. Aber ausschließlich auf EU-Ebene durchgeführte Maßnahmen werden nicht zu einer stärkeren Meeresforschungsstrategie führen. "Für den Erfolg ist das Engagement aller Mitgliedstaaten notwendig", argumentierte Borg. "Wir müssen Synergien zwischen den Forschungsanstrengungen der Mitgliedstaaten fördern und den Mehrwert auf Gemeinschaftsebene zum Nutzen aller antreiben." Er wies auf die Pendants der Netzwerke des Europäischen Forschungsraums (ERA-NET) und ihrer erweiterten Version im RP7 (ERA-NET Plus) hin, die als Instrumente für verbesserte Synergien sorgen werden. Die Interessengruppen betonten im Laufe der Konsultation auch das Bedürfnis für eine gestärkte Meeresforschungsinfrastruktur. Infrastruktur ist ein Faktor, der Forschung und Technologie erst möglich macht. Im Fall der meereswissenschaftlichen und -technischen Forschung kann sie die einer materiellen Infrastruktur im großen Maßstab, wie beispielsweise Meeresforschungsschiffe, annehmen. Sie kann aber auch die Form von Datenbanknetzen für marine und genomische Daten annehmen. Borg wies darauf hin, dass die Arbeiten des Europäischen Strategieforums zu Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) bei der Feststellung der Bedürfnisse in den Bereichen der meereswissenschaftlichen und -technischen Forschung noch weiter abgeglichen werden könnten. Der Kommissar betonte auch, dass es wichtig sei, langfristige, genau überprüfte Daten zu den Meeren und Ozeanen zu sammeln, und begrüßte das positive Feedback der Interessengruppen zu dem Vorschlag ein europäisches maritimes Beobachtungs- und Datennetzwerk zu errichten, um dieses Ziel zu verfolgen. Die Interessengruppen, sagte er, hätten auch den Vorschlag der Kommission zur Aufstellung eines europäischen Meeresatlasses unterstützt, mit dem die Daten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und das öffentliche Bewusstsein für dieses Thema gestärkt würden. Der vierte und letzte von den Interessengruppen hervorgehobene Bereich betrifft Governance in Wissenschaft und Forschung. Dies betrifft das Bedürfnis der wissenschaftlichen Gemeinde, den Forschungsbedarf besser zu artikulieren, sowie die Entwicklung von Synergien zwischen Forschung und Industrie. Zu dem letzten Punkt begrüßte der Kommissar die Initiative für die Errichtung einer europäischen Technologieplattform zur Aquakultur. "Wenn die Bedingungen für den Start erfüllt sind, würde dies für die europäische Aquakulturindustrie einen wesentlichen Fortschritt bedeuten", schloss er ab.

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