Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-02

Article available in the following languages:

Britische Behörde erlaubt Forschung an hybriden Embryonen

Die britische Human Fertilisation and Embryology Authority (HFEA) hat beschlossen, die Erzeugung von Mensch-Tier-Embryonen zu Forschungszwecken zu erlauben. Trotz dieser generellen Erlaubnis sind Wissenschaftler, die Forschungsarbeiten an solchen Embryonen durchführen möchten,...

Die britische Human Fertilisation and Embryology Authority (HFEA) hat beschlossen, die Erzeugung von Mensch-Tier-Embryonen zu Forschungszwecken zu erlauben. Trotz dieser generellen Erlaubnis sind Wissenschaftler, die Forschungsarbeiten an solchen Embryonen durchführen möchten, jedoch dazu verpflichtet, zuvor bei der HFEA einen Genehmigungsantrag für ihr Projekt zu stellen. "Nach der Überprüfung sämtlicher Fakten ist die Behörde zu dem Schluss gekommen, dass es keine grundsätzlichen Argumente für ein Verbot der Forschung an zytoplasmischen hybriden Embryonen gibt. Die öffentliche Meinung ist allerdings gespalten. Im Allgemeinen spricht sich die Bevölkerung gegen Forschungsarbeiten dieser Art aus, würde sie jedoch tolerieren, solange sie strengen Vorschriften unterliegen und über Potenzial zur Erzielung von wissenschaftlichen oder medizinischen Fortschritten verfügen", heißt es in einem Bericht der HFEA. Weltweit greifen Wissenschaftler im Rahmen ihrer Forschungstätigkeiten auf Stammzellen aus menschlichen Embryonen zurück, um nähere Erkenntnisse über eine Reihe von Krankheiten zu gewinnen. Viele Wissenschaftler sind überzeugt davon, dass die Forschung an embryonalen Stammzellen zur Entwicklung neuer Therapien betragen könnte. Derzeit nutzen Forscher hierzu menschliche Eizellen, die bei Frauen zum Zwecke der künstlichen Befruchtung entnommen werden, jedoch ungenutzt bleiben. An menschlichen Eizellen herrscht jedoch ein Mangel. Zudem sind viele Eizellen von unzureichender Qualität. Durch die Verwendung von tierischen Eizellen können die Wissenschaftler diese Einschränkungen umgehen und ihre Forschung stärker vorantreiben. "Da dieser Forschungszweig im Hinblick auf rechtliche, wissenschaftliche und ethische Aspekte vollkommen neuartig ist, war es für die HFEA keineswegs leicht, eine Entscheidung darüber zu fällen, ob die Forschung an Mensch-Tier-Hybriden und -Schimären genehmigt werden sollte und wenn ja, in welcher Weise", so die HFEA. Vor der Entschlussfassung wurde eine eingehende Konsultation durchgeführt, in deren Rahmen Wissenschaftler und die breitere Öffentlichkeit Stellungnahmen zu den durch diesen Forschungszweig aufgeworfenen Fragen abgeben konnten. Das Ergebnis dieser Konsultation gebe "kein vollständiges grünes Licht für die zytoplasmische hybride Forschung", betont die HFEA. Es werde jedoch anerkannt, dass "dieser Forschungszweig mit der nötigen Vorsicht und Kontrolle erlaubt werden kann". Die Behörde wird nun zwei Forschungsanträge prüfen, die im vergangenen Jahr eingereicht wurden. In ihrem Bericht betont die HFEA, dass die Forschung an Mensch-Tier-Embryonen der öffentlichen Meinung zufolge von gewissem Nutzen sein kann, fügt jedoch hinzu, dass in der Öffentlichkeit eindeutig Bedarf an näheren Informationen über die Aktivitäten der Forscher bestehe. Dies zeige, dass es notwendig sei, die Kommunikation zwischen Wissenschaftlern und der HFEA einerseits und der Öffentlichkeit andererseits im Bereich der Forschung zu verbessern.

Länder

Vereinigtes Königreich