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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Studie behauptet Zusammenhang zwischen Lebensmittelfarbstoff und hyperaktivem Verhalten

Für Eltern, deren Kinder Anzeichen von Hyperaktivität aufweisen, könnte es hilfreich sein, wenn sie aus dem Essen ihrer Kinder bestimmte Farbstoffe streichen. Damit könnte sich das Verhalten der Kinder verbessern. Der jüngste Ratschlag der britischen Lebensmittelbehörde (Foo...

Für Eltern, deren Kinder Anzeichen von Hyperaktivität aufweisen, könnte es hilfreich sein, wenn sie aus dem Essen ihrer Kinder bestimmte Farbstoffe streichen. Damit könnte sich das Verhalten der Kinder verbessern. Der jüngste Ratschlag der britischen Lebensmittelbehörde (Food Standards Agency, FSA) basiert auf Forschungen, in denen nachgewiesen wurde, dass sich bestimmte Mischungen künstlicher Lebensmittelfarbstoffe in Zusammenhang mit dem verbreitet eingesetzten Konservierungsstoff Natriumbenzoat für manche Kinder negativ auf ihr Verhalten auswirken. Die Untersuchung wurde von Forschern der Universität Southampton durchgeführt. "Diese Studie ist ein nützlicher Beitrag zu unserem Wissen über die möglichen Auswirkungen künstlicher Lebensmittelfarbstoffe auf das Verhalten von Kindern", kommentierte Dr. Andrew Wadge, Chief Scientist der FSA. "Nach Berücksichtigung der Stellungnahme des Ausschusses für Toxizität COT [Committee on Toxicity] zu den Forschungsergebnissen, haben wir unseren Verbraucherratschlag überarbeitet: Zeigt ein Kind Zeichen von Hyperaktivität oder einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS), könnte es positive Auswirkungen haben, wenn man die Farben, die in der Studie von Southampton untersucht wurden, aus dem Essen eliminieren würde." Dr. Wadge erinnerte die Eltern daran, dass laut Gesetz alle Lebensmittelzusatzstoffe auf dem Etikett aufgeführt sein müssen. Die Europäische Kommission forderte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zur Prüfung der Ergebnisse auf. Die Europäische Kommission wird auf der Grundlage der Stellungnahme der EFSA entscheiden, ob weitere Maßnahmen für die untersuchten Zusatzstoffe erforderlich sind. Die EFSA führt derzeit eine ausführliche Neubewertung aller zugelassenen Zusatzstoffe durch, angefangen mit den Lebensmittelfarbstoffen. Damit soll sichergestellt werden, dass ihre Risikobewertung im Licht der jüngsten wissenschaftlichen Informationen noch gültig ist. In der vorliegenden Untersuchung erhielten Dreijährige und Acht- bis Neunjährige sechs Wochen lang täglich eine Mischung natürlicher Fruchtsäfte. Einige Kinder erhielten Getränke ohne künstliche Farbstoffe, während andere Kinder Getränke mit einer Farbstoffmischung erhielten, die auch in Süßigkeiten und Erfrischungsgetränken enthalten ist. Dazu gehören die Farben Gelborange S (E110), Chinolingelb (E104), Carmoisin (E122) und Allurarot AC (E129) sowie der Konservierungsstoff Natriumbenzoat (E211). Das Verhalten der Kinder wurde von den Forschern sowie von Lehrern und Eltern beobachtet. Weder die Kinder noch die Beobachter wussten, wer Getränke mit den Zusatzstoffen und wer die Placebos erhalten hatte. Die Eltern der Kinder wurden gebeten, alle möglichen Quellen dieser Zusatzstoffe während des Beobachtungszeitraums aus der Nahrung der Kinder zu entfernen. "Dies war eine zentrale Studie in diesem wichtigen Forschungsbereich", sagte Professor Jim Stevenson von der Universität Southampton, einem der Autoren des Forschungsberichts. "Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Konsum bestimmter Mischungen künstlicher Lebensmittelfarben mit dem Konservierungsstoff Natriumbenzoat mit Hyperaktivität von Kindern in Zusammenhang steht." Jedoch warnten sowohl die Forscher als auch die FSA die Eltern vor der Annahme, dass eine Hyperaktivität nur durch die Entfernung dieser Zusatzstoffe aus dem Essen automatisch verhindert werden könnte. "Wir dürfen nicht vergessen, dass viele Faktoren mit Hyperaktivität bei Kindern in Zusammenhang stehen", sagte Dr. Wadge. "Dazu gehören auch genetische Faktoren, Frühgeburt oder auch Umwelt und Erziehung."

Länder

Vereinigtes Königreich

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