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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Sind alle möglichen IT-Innovationen in der Gesundheitsfürsorge erwünscht?

Von künstlichen Nieren bis hin zu Robotern als Pfleger in Krankenhäusern: die Informationstechnologie (IT) wird in der vorbeugenden Gesundheitsfürsorge und bei der Behandlung von Krankheiten immer wichtiger. Aber nicht alles, was technisch machbar ist, wird auch akzeptiert, sa...

Von künstlichen Nieren bis hin zu Robotern als Pfleger in Krankenhäusern: die Informationstechnologie (IT) wird in der vorbeugenden Gesundheitsfürsorge und bei der Behandlung von Krankheiten immer wichtiger. Aber nicht alles, was technisch machbar ist, wird auch akzeptiert, sagen Forscher des deutschen Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI). Die Wissenschaftler haben gerade eine Studie mit dem Titel "Zukünftige Informationstechnologie für den Gesundheitsbereich" veröffentlicht, der folgende Fragen angeht: Welche IT-Anwendungen werden bis zum Jahr 2020 im Gesundheitsbereich technisch machbar sein? Und: Werden sie von den Patienten tatsächlich gewünscht? Anhand einer Befragung von 200 Experten von Forschungsinstituten, Unternehmen und Verbänden haben die Forscher vom Fraunhofer-Institut 36 Anwendungen gefunden, die von den Befragten für durchführbar, sinnvoll für die Patienten und wirtschaftlich rentabel eingeschätzt wurden. In nur sechs Jahren, zum Beispiel, erwarten die Experten den Einsatz von IT-Systemen zur Fernüberwachung von Risikopatienten, zur Auswertung dieser Informationen und zur Alarmierung eines Arztes in Falle eines Notfalls. In derselben Zeit würde ein implantierbares Speichermedium entwickelt werden, welches alle für die Behandlung notwendigen Daten eines Patienten trägt. Im Jahr 2016 wird es Gentests geben, um im akuten Notfall Menschen sehr schnell identifizieren zu können, die sich nicht selber identifizieren können, sagen die Experten voraus. Und Roboter würden im Jahr 2018 in vielen Krankenhäusern das Pflegepersonal bei schweren Tätigkeiten entlasten. Aufgrund dieser Innovationen werden sich neue Märkte entwickeln, sagten die Befragten aus. Dies gelte beispielsweise für Funkfrequenzkennzeichnungschips (RFID), die in der Logistik heute bereits eine große Rolle spielen. Diese drahtlosen Etiketten könnten Alzheimer-Patienten helfen, verlorene Objekte zu finden, oder Informationen zu Behandlung und Medikation von Patienten in Krankenhäusern speichern. Die Befragung enthüllte auch, dass die meisten IT-Innovationen im Gesundheitssektor als sehr erwünscht eingeschätzt wurden. Dazu gehören der Einsatz von virtueller Realität bei der Ausbildung von medizinischem Fachpersonal als Standard (vorausgesehen für 2012) sowie die Entwicklung von Retina-Implantaten, die Blinden helfen, sich alleine im Raum zu orientieren (machbar bis 2018). Andere IT-Anwendungen wurden allerdings mit weniger Enthusiasmus begrüßt - hauptsächlich aufgrund von Datenschutzfragen oder eines Verlusts des "menschlichen Kontakts". Zum Beispiel missfiel 64% der Befragten die Idee eines implantierten Chips zur Speicherung ihrer medizinischen Daten. 20% waren mit Notfall-Gentests nicht einverstanden. Der Idee von Pflegerobotern standen 54% der befragten Personen kritisch gegenüber. Gleichwohl stimmten sie zu, dass ein demografischer Wandel und ein Mangel an ausgebildetem Personal Pflegeroboter unumgänglich machen könnten. Prototypen werden bereits getestet.

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