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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Wissenschaftler entdecken Regulationsweise des Fettstoffwechsels durch das Gehirn

Wissenschaftler haben die Gehirnregion entdeckt, die den Prozess steuert, ob überschüssige Energie als Fett gespeichert oder in unseren Muskeln verbrannt werden sollte. Die Forscher hoffen, dass ihre Entdeckungen zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden von Adipositas führen ...

Wissenschaftler haben die Gehirnregion entdeckt, die den Prozess steuert, ob überschüssige Energie als Fett gespeichert oder in unseren Muskeln verbrannt werden sollte. Die Forscher hoffen, dass ihre Entdeckungen zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden von Adipositas führen werden. Die teilweise von der EU finanzierte Arbeit wurde im Journal of Clinical Investigation veröffentlicht. Die Gehirnregion, um die es geht, ist das Melanokortin-System. Es ist bereits eine bekannte Tatsache, dass dieses System Signale vom Darm erhält, die anzeigen, ob er hungrig oder satt ist. Das System reagiert, indem es den Körper dazu bringt, Kalorien aufzunehmen oder zu verbrennen. Diese jüngste Forschungsarbeit enthüllt, dass das Melanokortin-System auch die Umwandlung überschüssiger Energie in Fett bzw. dessen Speicherung oder Verstoffwechselung steuert. Experimente an Ratten haben gezeigt, dass Fett verbrannt wird, wenn das System zur Erhöhung der Aktivität angeregt wird. Wenn die Aktivität im System verringert wird, wird mehr Fett gebildet. Dies alles läuft unabhängig von der Menge der Nahrungsaufnahme ab. "Im Wesentlichen waren wir in der Lage, die Signale im sogenannten Nährstoffkreislauf im Körper zu verändern, sodass Kalorien verstoffwechselt und nicht in Fettzellen deponiert wurden. Und wir haben dies ohne Veränderungen der Nahrungsaufnahme getan", erklärt Matthias Tschöp, außerordentlicher Professor für Psychiatrie an der Universität von Cincinnati und Leiter der Forschungsarbeit. Das Team untersuchte auch Menschen, die an durch einen genetischen Defekt im Melanokortin-System verursachter Fettsucht leiden. Die Ergebnisse zeigten, dass das Problem durch eine Fehlfunktion im Mechanismus für die Fettspeicherung/ -verbrennung verursacht wurde. "Unsere Ergebnisse erklären nicht nur, warum geringere Melanokortin-Werte zu Übergewicht führen können, selbst ohne erhöhte Nahrungsaufnahme. Sie weisen auch auf neue Ziele für die Entwicklung wirksamer Medikamente zur Kontrolle von Übergewicht", sagt Professor Tschöp. "Diese werden dringend benötigt, wenn wir das weltweit wachsende Problem der Fettleibigkeit bekämpfen wollen." Die EU-Finanzierung für die Arbeit wurde vom DIABESITY-Projekt des Sechsten Rahmenprogramms bereitgestellt, das nach neuen molekularen Zielen bei Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes sucht. In diesem Jahr entdeckten Forscher des Projekts bereits ein Molekül, das zur Fettsucht beiträgt, indem es die Verbindung zwischen spontaner körperlicher Aktivität, wie beispielsweise Zappeln während der Arbeit am Computer, und der Nahrungsaufnahme herstellt.