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Studie: Ältere Menschen wissen wenig über Krebs

Ältere Spanierinnen und Spanier wissen wenig über Krebs, seine Ursachen sowie Therapie und Vorbeugung, so die Ergebnisse einer neuen Studie. Zwei Prozent der Befragten waren sogar der Meinung, Krebs sei eine ansteckende Krankheit. Dr. Tania Estapé und ihr Team der Abteilung ...

Ältere Spanierinnen und Spanier wissen wenig über Krebs, seine Ursachen sowie Therapie und Vorbeugung, so die Ergebnisse einer neuen Studie. Zwei Prozent der Befragten waren sogar der Meinung, Krebs sei eine ansteckende Krankheit. Dr. Tania Estapé und ihr Team der Abteilung für psychosoziale Onkologie bei der Stiftung für Aus- und Weiterbildung in der Krebsmedizin befragten 557 Personen über 65 Jahre in der Region Barcelona. Das Durchschnittsalter der Befragten lag bei 74 Jahren. Nur 53,5 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass man gegen Krebs vorbeugen kann, nur 45,8 Prozent wussten, dass sich die Ernährung auf das Krebsrisiko auswirkt und nur 38,1 Prozent wussten, dass sie Übergewicht vermeiden sollten. Drei Viertel der Befragten hatten von der Möglichkeit der Krebsfrühdiagnose gehört, schienen aber unsicher, wie das vonstatten geht. Lediglich 44 Prozent kannten die Früherkennungsprogramme für Prostatakrebs und nur 34 Prozent wussten, dass es eine Brustkrebsfrüherkennung gibt. "Diese Studie zeigt, wie wichtig es ist, die Krebsaufklärungsprogramme für ältere Menschen zu verbessern und auszuweiten", erklärte Dr. Estapé. "Einige Einstellungen und Fehlinformationen über Krebs könnten dazu führen, dass ältere Menschen gänzlich oder teilweise von einem gesunden Lebensstil absehen." Dr. Estapé stellte die Ergebnisse am 25. September im Rahmen der Europäischen Krebskonferenz in Barcelona vor. Eines der überraschenden Ergebnisse war die Tatsache, dass zwei Prozent der Befragten glaubten, Krebs sei eine ansteckende Krankheit. Weitere 8,7 Prozent waren sich nicht ganz sicher, ob dem so ist oder nicht. Etwa drei Prozent waren der Meinung, Krebs sei eine Strafe für eine Sünde, die der Krebskranke begangen hat. Aber auch um das Wissen über die Behandlungsformen ist es schlecht bestellt: 44,7 Prozent und 23,1 Prozent glaubten, eine Entfernung der Brust bzw. der Prostata sei die einzige Möglichkeit zur Behandlung von Brust- bzw. Prostatakrebs. Die Hälfte der Befragten hielten Chemo- und Strahlentherapie für gefährlich. Die Studie zeigte auch, wie wichtig es ist, die Menschen über die aktuelle Krebsforschung zu informieren: Weniger als ein Drittel wusste, was eine klinische Studie ist, 23 Prozent kannten den Begriff Plazebo und nur 4,2 Prozent gaben an zu wissen, was Randomisierung bedeutet. Interessanterweise unterschieden sich die Antworten der 89 Befragten (17,2 Prozent), die in der Vergangenheit an Krebs erkrankt waren, kaum von denen der anderen Befragten. Der einzige signifikante Unterschied war der Prozentsatz derjenigen, die glaubten, dass Krebs geheilt werden kann: 71,85 Prozent im Vergleich zu 57,25 Prozent. "Die älteren Menschen bei uns haben eine Zeit erlebt, in der die Gesundheitsaufklärung schlecht war und Krebs oft als eine unheilbare Krankheit galt, man ihm also weder vorbeugen noch ihn heilen konnte. Ich denke, die jüngeren Generationen sind besser informiert", sagte Dr. Estapé. "Dennoch müssen wir versuchen, das Wissen unserer älteren Bevölkerung zu verbessern, damit sie verstehen, dass die Diagnose Krebs nicht automatisch ein Todesurteil bedeutet und dass sie durch Veränderungen ihres Lebensstils das Krebsrisiko senken können", fügte Dr. Estapé hinzu.

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Spanien